Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

27.06.2022
Teilnehmende für Umfrage gesucht

Forschungsprojekt „Energy-4-Agri“

Das Forschungsprojekt Energy-4-Agri der TU Braunschweig sucht Landwirtinnen und Landwirte für eine Online-Befragung zu Themen rund um berufliche Werdegänge und Innovationen in der Landwirtschaft!

Das Projekt Energy-4-Agri geht der Frage nach, wie eine zukünftige Landwirtschaft auf Basis erneuerbarer Energien und ohne Verbrennungsmotoren aussehen kann.

Landwirte und Landwirtinnen sind die wichtigsten Akteure, wenn es darum geht Innovationen und Veränderungen in der Landwirtschaft aktiv voranzubringen und mitzugestalten. Deshalb befasst sich unser Lehrstuhl für Arbeits-, Organisations- und Sozialpsychologie mit der Sicht und dem Beitrag von Landwirtinnen und Landwirten auf und in solchen Veränderungsprozessen.

Die Umfrage ist anonym, wird ungefähr 30-45 Minuten in Anspruch nehmen und kann über folgenden Link gestartet werden:

Hier geht es direkt zur Umfrage.

Als Dank für die vollständige Teilnahme, haben Landwirte und Landwirtinnen die Möglichkeit an einer Verlosung von 5 x 100 € Wunschgutscheinen teilzunehmen.

20.06.2022
Ein erfolgreicher Tag

Mit Landwirt*innen im Gespräch beim Tag des offenen Hofes

Von Ferkel über Kühe und Angusrinder bis hin zu Honigbienen, Hühnermobil und Melk-Roboter: Am Tag des offenen Hofes erhielten die Besucher*innen einen breiten Einblick in die landwirtschaftlichen Betriebe von Hof Schröder in Rotenburg sowie von Hof Dodenhoff in Bötersen. Zahlreiche Interessierte folgten der Einladung, ob mit dem Auto oder mit dem Rad, und informierten sich vor Ort über aktuelle landwirtschaftliche Themen. „Wir freuen uns, dass so viele Menschen den Weg zu uns gefunden haben“, betont Ines Loudon, die mit ihrem Partner Gerd Dodenhoff einen Milchviehbetrieb in Bötersen bewirtschaftet. „Wir hatten viele tolle Gespräche“, fügt Ann-Cathrin Schröder vom Buschhof Schröder in Rotenburg hinzu.

Wie werden Kühe gemolken? Ines Loudon und ihr Partner Gerd Dodenhoff haben 72 Milchkühe, eine Bullenaufzucht, Kälber sowie Pferde, mit denen Ines in der Voltigierschule Bötersen Kinder unterrichtet. Auch Gerd Dodenhoffs Hobbyherde der Coburger Fuchsschafe gehört zum Hof genauso wie die Sau mit ihren 14 Ferkel, die extra zum Tag des offenen Hofes auf den Betrieb gebracht wurden. „Hier gibt es aber viel zu sehen“, meint der 7-jährige Leon, der gemeinsam mit seinen Großeltern angereist ist. Im Melkstand erklärt eine Mitarbeiterin den interessierten Besucher*innen, wie der Melk-Roboter die Kühe melkt: „Die Kühe werden mit Kraftfutter in den Melkstand gelockt und dann automatisch gemolken. Der Roboter erkennt die Kühe an einem Transponder.“ Ein paar Meter weiter liegt eine Kuh mit ihrem erst einen Tag alten Kälbchen. Daneben freuen sich zwei Kinder, die gerade den Unterschied zwischen weiblichen und männlichen Tieren herausgefunden haben. Sie erklären ihren Eltern stolz: „Guck mal, die Kuh da hat ein Euter, also ist es eine Frau.“ Zwei Mädchen trauen sich, ihre Hand in das Maul eines Jungtieres zu legen und sich die Hänge ablecken zu lassen. „Ich, das ist aber glitschig und schön warm“, sagt das Mädchen zu ihrer Mutter. Und auch bei den Pferden ist eine Menge los: Hier gibt es nicht nur Ponyreiten, sondern auch einen Trettrecker-Parkour, den die Kinder durchfahren können. Insgesamt freuen sich Ines Loudon und Gerd Dodenhoff über einen erfolgreichen Tag mit vielen interessanten Gesprächen während der geführten Hofrundgänge.

Wo kommt das Fleisch eigentlich her? Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreiben auf ihrem Hof in Rotenburg eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sind sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert. „Unser Fleisch verkaufen wir via Direktvermarktung am Automaten und direkt ab Hof“, erklärt Ann-Cathrin Schröder. Die beiden Landwirte haben sich vor circa 1,5 Jahren dazu entschieden, die Direktvermarktung anzukurbeln und sind zufrieden, wie es momentan läuft. „Corona hat uns da sicherlich geholfen“, meint Landwirt Christoph Schröder, der am Nachmittag einen Hofrundgang mit hiesigen Politikern durchführt. In den offenen Tretmistställen gibt es Infotafeln, auf denen sich Besucherinnen über die Haltungsform informieren können. An den zahlreichen Ständen können Interessierte das Gespräch mit Landwirtinnen, Imkern und Vertreter*innen des Landvolks suchen. Auch das NEUA-Infomobil ist mit dabei: „Kinder können hier Butter schütteln oder Getreide selber mahlen“, sagt Landfrau Christine Tewes. Bei den geführten Hofrundgängen erklärt Christoph Schröder, was das Besondere am Mutterkuhhaltung ist und wie lange die Kälber bei ihren Müttern bleiben. „Ich fand die Hühner beim Hühnermobil am besten, die konnte ich streicheln“, sagt ein Mädchen auf dem Rückweg zum Parkplatz. Insgesamt haben heute in ganz Niedersachsen 70 Höfe ihre Pforten geöffnet. Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers lobt den Tag als Chance, gemeinsam mit der Bevölkerung ins Gespräch zu kommen: „Wir stehen als verlässliche Gesprächspartner für die Politik und die Bevölkerung zur Verfügung.“

31.05.2022
Tag des offenen Hofes

Betriebe in Rotenburg und Bötersen öffnen ihre Pforten

Am 19. Juni 2022 findet der Tag des offenen Hofes in Niedersachsen endlich wieder auf den Höfen und landwirtschaftlichen Betrieben vor Ort statt. Auch in unserem Kreisverband gibt es zwei Höfe, die sich für einen „Tag des offenen Hofes“ angemeldet haben. In Rotenburg wird Familie Schröder (Am Linteler Feld 2, 27356 Rotenburg) ihre Tore öffnen und ein paar Kilometer weiter lädt Familie Dodenhoff in Bötersen (Jeerhof 5, 27367 Bötersen) Interessierte auf den Betrieb ein. Zwischen 10:00 und 16:30 Uhr können Besucherinnen die Höfe erkunden. Auch für Kinderbespaßung sowie Essen und Trinken ist gesorgt. „An diesem Tag erhalten Interessierte die einmalige Chance, sich live einen Eindruck von dem Leben auf dem Hof zu machen. Wir freuen uns daher sehr auf zahlreiche Besucherinnen trotz Hurricane-Festival“, betont Jörn Ehlers, Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbands Rotenburg-Verden e. V.

Was gibt es auf den Höfen zu sehen? Das Rotenburger Ehepaar Christoph und Ann-Cathrin Schröder betreibt auf ihrem Hof eine Anguszucht mit Mutterkuhhaltung, die ganzjährig draußen sein dürfen, sowie eine Bullenmast in großzügigen, halboffenen Tretmistställen mit Stroh. Die Anguszucht auf dem Hof gibt es seit 1972. Zudem gibt es eine Pferdepension mit Weidegang sowie Halle, Roundpen und Außenplätzen. Alle Tiere werden mit selbst produziertem Futter gefüttert. Darüber hinaus bewirtschaften sie 85 Hektar Grünland sowie 50 Hektar Ackerland. Das Gras spielt eine besondere Rolle, weil die Angus-Rinder es viel besser verwerten können. Der Betrieb ist zudem nicht nur auf Mais angewiesen, was eine gesundere Fruchtfolge auf den Feldern zur Folge hat. Das Ehepaar Schröder legt Augenmerk auf einen mehr und mehr geschlossenen Betriebskreislauf, weshalb sie einen Großteil des Futters selber anbauen. Auf die Frage, warum die Schröder GbR beim Tag des offenen Hofes mitmachen möchte, antwortet Betriebsleiter Christoph Schröder: „Wir möchten der Öffentlichkeit die Landwirtschaft wieder nah bringen und zeigen, wie und wo Lebensmittel produziert werden.“ Neben geführten Hofrundgängen um 11:30 Uhr und 15:00 Uhr können sich Besucher*innen bei zahlreichen infoständen über landwirtschaftliche Themen informieren und selber anpacken: Getreide mahlen beim NEUA-Infomobil, Bieneninfostand von den Imkerfreunden Verden, Honigverkauf von Imker Christian Nehrke, Infos zum Wolf, frische Eier vom Hühnermobil sowie Infos zu Stall- und Zaunmaterial sowie Spiel und Spaß für Kinder.
Gerd Dodenhoff und seine Partnerin Ines Loudon bewirtschaften in Jeerhof (Gemeinde Bötersen) den seit 1972 bestehenden landwirtschaftlichen Betrieb. Mittlerweile gehören dazu 62 ha Acker und 31 ha Grünland, 72 Milchkühe mit einer durchschnittlichen Milchleistung von 9.800 Litern Milch pro Kuh/Jahr. Die Kühe, darunter neben Schwarzbunten auch Braunvieh, Fleckvieh sowie Jerseykühe, werden mit einem Lely-Melkroboter gemolken. Auch die Aufzucht der Bullen und Kälber übernehmen Gerd und Ines auf dem Hof. Außerdem gibt es Pferde, mit denen Ines in der Voltigierschule Bötersen Kinder unterrichtet. Mit zum Hof gehören zudem Schäferhündin Elli sowie Gerds Hobbyherde Coburger Fuchsschafe. Für den Tag des offenen Hofes kommen zusätzlich extra eine Sau mit ihren Ferkeln dazu. Mehrmals täglich wird es am Tag des offenen Hofes geführte Hofrundgänge geben. Weitere Highlights des Tages: Spielkuh zum Melken üben, Bieneninfostand, frische Eier vom Hühnermobil, Infostand Elsdorfer Molkerei sowie Ponyreiten.

Digitale Hofralley und Fahrradroute Wer möchte, verbindet das Ganze mit einer Fahrradtour zwischen den beiden Standorten und hält für einen kleinen Snack beim Dorfladen Bötersen (Dorfstraße 5, Bötersen). Besucher*innen können am Tag des offenen Hofes außerdem an einer digitalen Hofrallye teilnehmen. Mithilfe der App “Actionbound” (einfach im App-Store vorab runterladen) können Interessierte auf beiden Höfen ihr Wissen testen. Wie das funktioniert: Auf beiden Höfen finden Teilnehmende einen QR-Code am Eingang, der zum Rallyestart führt. Die App leitet euch durch das Wissensquiz. Als Belohnung spendiert der Landvolk-Kreisverband allen Teilnehmenden ein Eis im Dorfladen Bötersen (solange der Vorrat reicht). Dafür einfach den Anweisungen in der App folgen.

31.05.2022
Der Bildungsbauernhof lädt ein auf die „didacta“

Landwirtschaft & Ernährung auf Europas größter Wissensmesse

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause beginnt in einer Woche, am 7. Juni 2022, auf dem Kölner Messegelände wieder die „didacta“ – Europas größte Bildungsmesse. Erneut dabei ist der i.m.a e.V. mit seiner Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung – erleben lernen“. Es ist mittlerweile eine der größten Sonderschauen auf der Wissensmesse; in diesem Jahr mit einem Dutzend Initiativen, Institutionen und Verbänden, die sich in der schulischen Bildungsarbeit engagieren. Bis zum 11. Juni werden mehr als 100.000 Fachbesucher erwartet.

Die vom i.m.a e.V. organisierte Gemeinschaftsschau „Landwirtschaft & Ernährung - erleben lernen“ wendet sich an Lehrkräfte, Kita-Personal und andere Experten und Expertinnen im Bildungswesen. Ihnen werden eine Vielzahl meist kostenloser Materialien zur Vermittlung von Themen aus der Landwirtschaft und Ernährung für den Schulunterricht oder die Bildungsarbeit in Kindertagesstätten präsentiert.

Ein Schwerpunkt liegt erneut auf Angeboten für die außerschulische Bildungsarbeit. Denn neben der theoretischen Wissensvermittlung lassen sich vor allem durch die realen Erlebnisse bei Bauernhofbesuchen nachhaltige Lernerfolge bei Kindern und Jugendlichen erzielen. Hierzu gibt es für die Fachbesucher auf der Gemeinschaftsschau umfangreiche Anregungen. Auf dem Stand organisiert der i.m.a e.V. während der Messe auch ein branchenübergreifendes Treffen aller Akteure in der außerschulischen Bildungsarbeit.

Im Seminar-Café der Gemeinschaftsschau bietet das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) Vorträge zu den Themen Tierwohl, Klima und Landwirtschaft sowie Schulgarten an. Außerdem werden täglich „Fun Facts Landwirtschaft“ offeriert. Die Angebote dienen dem Dialog mit den pädagogischen Fachbesuchern.

Der i.m.a e.V. nutzt den Austausch mit den Praktikern auf der „didacta“ auch für die Entwicklung seiner Lehr- und Lernmaterialien. Bundesweit setzen mehr als 70.000 Lehrkräfte, Erzieherinnen und andere Bildungsexperten die Materialien ein. Zunehmend nachgefragt sind digitale Angebote wie das Schülerprogramm auf der Homepage des gemeinnützigen Vereins. Die Zugriffe haben sich seit Beginn des Homeschooling stark entwickelt und nehmen weiter zu.

25.05.2022
Rehkitzrettung

Alle wichtigen Infos der Jägerschaft Verden

Die Jägerschaft im Landkreis Verden möchte Landwirt*innen darin unterstützen, unnötiges Leid von Wildtieren zu vermeiden. Verschiedene Teams im Landkreis können mit Drohnen die zu mähenden Flächen vor der Mahd absuchen. Die Kitze und andere Tiere werden dabei mit aktuellster Wärmebildtechnik gefunden und können geborgen werden.

Achtung, dies ist im rechtlichen Sinne Jagdausübung. Eine effektive und rechtsichere Durchführung bedarf der Planung und Beachtung einiger Punkte. Daher hat die Jägerschaft Verden einen ausführlichen Bericht mit allen wichtigen Informationen auf ihrer Website veröffentlicht, welchen Sie hier finden.

24.05.2022
Landwirt für einen Tag

Pensionär erhält besonderen Einblick auf einem Betrieb

Wie sieht der Alltag eines Landwirts heutzutage überhaupt aus? Diese und weitere Fragen stellte sich Raphael Bigus häufiger und meldete sich deshalb für die Aktion „Landwirt für einen Tag“ an. Diese soll Menschen die Möglichkeit geben, für einen ganzen Tag einen Landwirt zu begleiten. Interessierte konnten sich vorab online bewerben und ihnen wurde ein Betrieb in wohnortnähe zugewiesen. „Ich interessiere mich schon immer für landwirtschaftliche Themen und habe auch privat Kontakt zu einem Winzer“, erklärt der Pensionär aus Walsrode. „Daher freue ich mich, dass ich dieses Jahr bei der Aktion dabei sein kann. Im letzten Jahr hatte der mir zugewiesene Betrieb nämlich kurzfristig absagen müssen.“ Über das Netzwerk „Forum Moderne Landwirtschaft“ hatte Bigus von dieser ganz besonderen Möglichkeit erfahren, seine Fragen in direktem Kontakt mit einem Landwirt auf seinem Hof zu klären. Diesen Samstag verbrachte er nun einen Arbeitstag auf dem Hof von Landwirt Jörn Ehlers in Holtum-Geest.

Landwirt Jörn Ehlers (rechts) mit seinem Praktikanten Raphael Bigus.

Jörn Ehlers, Vizepräsident des Landvolks Niedersachsen, bewirtschaftet einen Betrieb mit Schweinemast in verschiedenen Haltungsformen sowie Ackerbau in Holtum-Geest. Schon häufiger hatte er Besuch von Politikerinnen oder Schülerinnen auf seinem Hof, mit denen er über unterschiedlichste Themen diskutierte und Arbeitsvorgänge erklärte. „Einen ganzen Tag mit einer einzelnen Person zu verbringen ist jedoch etwas ganz Anderes. Viele Vorgänge in der Landwirtschaft sind kompliziert und bedürfen einen hohen Erklärungs- und Beschreibungsbedarf. Das geht nicht in einem Vortrag von einer Stunde“, erklärt der Kreislandwirt. „Daher freue ich mich, dass ich heute mit Herrn Bigus viel Zeit habe, um Fragen zu klären.“ Und auch Herr Bigus ist begeistert: „Ich denke, ich kann auf diese Weise Einblicke in die Landwirtschaft bekommen, die mir sonst verwehrt blieben. Zum Beispiel ist es ja nicht einfach so möglich, in einen Schweinestall zu gehen.“ Ehlers nickt und erklärt, dass das vor allem aus hygienischen Gründen ein Problem ist. In Deutschland gäbe es bereits die Afrikanische Schweinepest, die unter anderem durch kontaminierte Lebensmittel von Reisenden aus ASP-Gebieten weitergetragen würde.
Nach einem kurzen Kennenlernen fahren die beiden aufs Feld und begutachten den Weizen. Ehlers erklärt seinem Praktikanten, welchen Einfluss das Wetter auf die Frucht hat und wie sich der Boden entwickelt, wenn es zu wenig regnet. Weiter geht es dann in den Mais. Hier steht die Frucht noch in den Startlöchern. Ehlers zeigt Raphael Bigus drei unterschiedlich Felder, auf denen überall Mais gelegt wurde, mit verschiedenen Verfahren und vorheriger Bodenbearbeitung. Seinen Praktikanten interessieren vor allem die Wurzeln, die auf allen drei Feldern unterschiedlich lang ausgeprägt sind. „Ich bin sehr erstaunt, wie viele Faktoren beim Anbau eine Rolle spielen“, betont Bigus. Die beiden fachsimpeln eine ganze Weile über die Themen Vergrämung von Raben, die die Maiskörner nach dem Säen wieder aus dem Boden holen, Unkrautbekämpfung, die nicht auf jedem Feld gleichermaßen sinnvoll und intensiv ist und Bodenbearbeitung sowie Fruchtfolgen. Die Vielzahl von Themen machen deutlich: Es gibt eine Menge Wissen, das Landwirt*innen vermitteln können, wenn sie die Zeit dafür erhalten. Leider ist es nicht allen Menschen möglich, einen ganzen Tag auf einem Betrieb zu verbringen. „Wer jedoch einmal die Möglichkeit bekommen möchte, sollte bei der Aktion auf jeden Fall einmal mitmachen“, schließt Raphael Bigus ab.

19.05.2022
FINKA-Feldtag in Ahausen

Infos vor Ort zum Thema Mais

Gespannt starten wir in dem Projekt „FINKA“ (Förderung von Insekten im Ackerbau) in das zweite Projektjahr. Landwirtinnen, Wissenschaft und Beratung engagieren sich auch im weiteren Projektverlauf, um die Biodivestät auf Ackerflächen zu erhöhen. Hierzu verzichten 30 konventionell arbeitende Landwirtinnen auf einer Versuchsfläche auf den Einsatz von chemisch-synthetischen Insektiziden und Herbiziden. Dabei werden sie von ökologisch arbeitenden Kollegen*innen aus ihrer Region beraten.

Die Familie Harms bildet gemeinsam mit Daniel Hencken eines der FINKA-Betriebspaare und hat in diesem Jahr auf der FINKA-Fläche in Ahausen Mais gelegt. Ihre bisherigen Projekterfahrungen möchte das Rotenburger Betriebspaar gerne am 07.06.2022 im Rahmen eines Feld-Tages von 10 bis 12 Uhr vorstellen. Auch der Einsatz von Striegel und Hacke soll bei der Veranstaltung vorgeführt werden. Darüber hinaus erfolgt ein Vortrag über die Herausforderungen im Mais durch die Referentin Bianca Hinck (Landberatung Rotenburg e.V.).

Interessierte sind herzlich eingeladen, sich unter dem folgenden Link zum Feld-Tag anzumelden: Hier geht es direkt zur Anmeldung.

Den genauen Standort erhaltet Ihr nach der Anmeldung per Mail.

17.05.2022
Tag der Nebenerwerbslandwirtschaft

Am 10.06.2022 in Rodewald

(sie). Beinahe die Hälfte aller Landwirtinnen und Landwirte in Niedersachsen bewirtschaften ihre Betriebe im Nebenerwerb, sie leisten einen wertvollen Beitrag zur Ernährungssicherung und gegen den Strukturwandel. Für die Nebenerwerbslandwirte und für alle anderen Interessierten haben Landvolk und Landwirtschaftskammer Niedersachsen eine neue Plattform für Austausch, Information und Diskussion geschaffen. Der Tag der Nebenerwerbslandwirtschaft findet am 10. Juni ab 14 Uhr in Rodewald statt. Begrüßt werden die Gäste durch den Präsidenten des Landvolks Niedersachsen, Dr. Holger Hennies und der Präsidenten der Landwirtschaftskammer Niedersachsen, Gerhard Schwetje.

Hier gelangen Sie direkt zum Tagesprogramm und zum Anmeldelink.

10.05.2022
Kundgebung bei der Umweltministerkonferenz

Übergabe eines Forderungspapiers an Olaf Lies geplant

Nach zwei Jahren Pandemie fand nun vom 11. bis 12. Mai 2022 erstmals wieder eine Umweltministerkonferenz in Präsenz statt: In Wilhemshaven übernahm den Vorsitz über die UMK in diesem Jahr Umweltminister Olaf Lies.

Das Aktionsbündnis Aktives Wolfmanagement ist traditionell bei der Umweltministerkonferenz zugegen.

Am 12. Mai veranstaltete das Aktionsbündnis Aktives Wolfmanagement eine Kundgebung vor dem Tagungshotel. Bei dieser überreichte Jörn Ehlers als Vertreter des Aktionsbündnisses ein Forderungspapier an Olaf Lies.

09.05.2022
Neue AusZeit-Angebote auf niedersächsischen Höfen

(sie). Die LandTouristik Niedersachsen e.V. (LTN) hat zusammen mit der Touristikagentur Teufelsmoor-Worpswede-Unterweser e.V. (TWU) und dem Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme) e.V. die aktuellen Ergebnisse des Projektes „Auszeithöfe – Landerlebnis für Körper & Geist“ vorgestellt. Bei der Bötjer‘schen Scheune und auf dem Herzfeldhof in Worpswede konnten geladene Gäste und die Öffentlichkeit beispielhaft einige AusZeitHöfe-Angebote erproben und mehr zu den Anbietern sowie dem Projekt erfahren. Auch Barbara Otte-Kinast, Niedersächsische Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt an präventiven Gemeinschaftsangeboten der Ferienhöfe und gesundheitlichen Anbieter.

„Unsere landwirtschaftlichen Familienbetriebe sind sehr vielseitig und erfinden sich immer wieder neu“, stellt Ministerin Barbara Otte-Kinast mit Stolz fest. „Sie können nicht nur vielfältige und hochwertige Lebensmittel erzeugen, sondern sind jetzt auch ein Ort, um eine Auszeit für Körper und Geist zu nehmen“, freut sie sich.

Die Idee hinter dem Projekt beschreibt die LTN-Vorsitzende Martina Warnken als kooperativen Ansatz: „Die Höfe und die Regionen liefern die Kulisse und die gesundheitlichen Anbieter liefern die Aktivität und den Achtsamkeitsaspekt. Zusammen sind präventive und naturnahe Gesundheitsangebote für Touristen und Einheimische entstanden – für Gruppen, Paare oder auch Einzelpersonen – einfach für jeden, der Ruhe und innere Balance sucht.“

Einen Auszug aus dem umfassenden Angebotsprogramm konnten die Gäste im Beisein der Landesbeauftragten für regionale Landesentwicklung Lüneburg, Monika Scherf, direkt vor Ort in Worpswede erleben. Eingeläutet wurde die Veranstaltung mit einem gewaltigen Gongschlag von Klangtherapeutin Elisabeth Dierlich. Aufgebaut war der Gong auf einem Torfkahn der Adolphsdorfer Torfschiffer, um eine Gong-Flussfahrt zu simulieren und die Gäste auf eine Klangreise mitzunehmen. Miriam Lütjen von der gleichnamigen Yogaschule gab Einblicke in die Verbindung von Yoga, Wald und Natur – natürlich zum Mitmachen. Im Rahmen einer Radtour ging es abschließend zum nahegelegenen Herzfeldhof Worpswede zum Erleben tiergestützter Therapie mit Alpakas und Pferden.

Für Projektpartner und TWU-Geschäftsführer Thorsten Milenz liegt das Besondere von AusZeitHöfe in dem starken Netzwerk der unterschiedlichen Akteure: „Hier kommen Anbieter aus dem Gesundheitssektor und aus der Landwirtschaft zusammen, die ohne das Projekt womöglich nie zueinandergekommen wären.“ „Die AusZeitHöfe-Angebote sind in der heutigen schnelllebigen und hektischen Zeit und auch gerade mit und nach der Corona-Pandemie hochaktuell. Sie haben ein enormes Entschleunigungs- und Entspannungspotenzial“, freut sich auch Udo Fischer vom Touristikverband Landkreis Rotenburg (Wümme) über die Projektergebnisse, die sich perfekt entlang der NORDPFADE-Wanderwege integrieren lassen und damit seine Region bereichern.

Gefördert wird das Projekt in den Landkreisen Osterholz und Rotenburg (Wümme) über den Europäischen Sozialfonds im Bereich Daseinsvorsorge im ländlichen Raum und läuft noch bis September 2022. „Anschließend sollen die Erkenntnisse aus dem Modellprojekt auf ganz Niedersachsen übertragen werden“, erläutert Vivien Ortmann als Projektleiterin und LTN-Geschäftsführerin die nächsten Schritte. „Als Landesverband betreuen wir über 200 Höfe in Niedersachsen. Darunter sind bereits jetzt mehrere, die auch bei sich in der Region mit Partnern zusammen präventive, neuartige Angebote auf dem Land schaffen möchten und denen wir bei der Erstellung, Planung und dem Netzwerkaufbau helfen können“.

Aktuelles aus dem Landesverband

16.05.2025
Milchmarkt
Milch und Rind

(AMI, ZMB) In der 18. KW erreichte die Milchanlieferung in Deutschland ihren saisonalen Höhepunkt. Sie stieg im Vergleich zur Vorwoche um 0,4 %, lag jedoch 0,2 % unter dem Niveau des Vorjahres. Der Absatz von abgepackter Butter zieht nach Ostern an. Aktionen und die Spargelernte fördern die Nachfrage, die Preise bleiben stabil. Blockbutter bleibt gefragt, doch Hersteller halten sich wegen knapper Vorräte zurück. Trotz allem sind die Preise leicht gesunken – auch wegen günstigerem Industrierahm. Angebot und Nachfrage bei Schnittkäse weiterhin ausgeglichen. Bestellungen aus dem LEH laufen gut.

Markt für MMP belebt sich, da mehr Anfragen eingehen, vor allem für das dritte und vierte Quartal. Abschlüsse bleiben jedoch rar, da die Preise noch auseinanderliegen. Nachfrage bei VMP ist ruhig, während in Deutschland stabile Preise gelten und günstigere Angebote in Nachbarländern zu finden sind. Nachfrage nach MP in Lebensmittelqualität bleibt gut bei stabilen Preisen. Futtermittelware ruhig bei leicht schwächeren Preisen. Molkenkonzentrat bleibt preislich auf niedrigem Niveau.

14.05.2025
ASP-Lage in Deutschland und Europa
Schwein

(FLI) Gemäß der aktuellen Ausgabe des Radar Bulletins des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) zur Situation der Afrikanischen Schweinepest (ASP) kam es im Monat April in Deutschland zu keinem neuen Ausbruch bei Hausschweinen. Seit September 2024 trat, abgesehen von einem Fall in einer Gehegehaltung in Hessen, kein weiterer Ausbruch bei gehaltenen Schweinen auf. Bei Wildschweinen hingegen stiegen die Fallzahlen erneut an: Es wurden 269 Fälle gemeldet (Vormonat: 224), vor allem in Hessen (247), aber auch in Brandenburg (3), Rheinland-Pfalz (2) und Baden-Württemberg (7). Die Bekämpfung der ASP im Wildschweinbereich hat weiterhin höchste Priorität. Tierhalter sind angehalten, maximale Biosicherheitsmaßnahmen einzuhalten. In Europa ist die Zahl der ASP-Ausbrüche bei Hausschweinen und Wildschweinen insgesamt rückläufig. Die meisten gemeldeten Fälle kamen wie in den Vormonaten aus Polen (559). In Griechenland wurde erstmals seit Juni 2024 wieder ein Fall gemeldet. Den vollständigen Bericht finden Sie unter: http://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00065931/Radar_Bulletin_Deutschland_April-2025-bf.pdf.

14.05.2025
LEH wirbt wieder etwas mehr für Fleisch
Schwein

(AMI) Im Zeitraum von Januar bis April 2025 hat der Lebensmitteleinzelhandel Fleisch wieder etwas häufiger beworben als im Vorjahr. Die Zahl der Werbeanzeigen in den Handzetteln ausgewählter Händler sind um rund 1 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum gestiegen. Besonders beliebt waren erneut verschiedene Steakvarianten die häufiger als Aktionsware beworben wurden. Gewürzte und marinierte Varianten spielten bislang kaum eine Rolle, rückten mit dem Start der Grillsaison aber zuletzt stärker in den Fokus und dürften in den kommenden Monaten an Bedeutung gewinnen und das marinierte Schweinesteak dürfte wieder zu den am meisten beworbenen Produkten zählen. Schweinefleisch dominierte weiterhin mit einem Anteil von knapp 40 % das Werbeaufkommen. Dies ist ein Plus von 2 % im Vergleich zum Vorjahr.

14.05.2025
Schweinefleischproduktion in Deutschland erhöht
Schwein

(AMI) Im ersten Quartal 2025 wurden in Deutschland rund 11,4 Mio. Schweine geschlachtet, dies ist ein Plus von 2,4 % gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Aufgrund großer Überhänge zu Jahresbeginn lagen die Schlachtgewichte zunächst deutlich über dem Durchschnitt, sanken aber im weiteren Verlauf leicht. Die Fleischmenge stieg von Januar bis März um 4,0 % auf 1,2 Mio. Tonnen. Die Zahl importierter Schlachttiere ging deutlich zurück, was auf einen stabilen Bestand in Deutschland zurückzuführen ist. Schweine aus dem Ausland machen nur einen geringen Teil der Produktion aus.

14.05.2025
Seminar: ASP – Aktuelles, Allgemeines, Prävention
Schwein

Das Online-Seminar am 20.05.2025 um 19:30 Uhr soll über den derzeitigen Stand des ASP-Geschehens informieren sowie vorbeugende Maßnahmen aufzeigen. Das klinische Bild der ASP soll veranschaulicht werden und es werden Hinweise gegeben, welche Maßnahmen ein Schweinebetrieb beachten muss, wenn es dazu kommen sollte, dass er in eine Restriktionszone fällt. Anmelden können Sie sich unter folgendem Link: https://lsz.landwirtschaft-bw.de/,Lde/Startseite/Bildung/Netzwerk+Fokus+Tierwohl+Veranstaltungen.

09.05.2025
LEH bewirbt Fleisch etwas häufiger
Milch und Rind

(AMI) – Die Zahl der Werbeaktionen mit Fleisch im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) hat in der Zeit von Januar bis April 2025 gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres leicht zugenommen. Insgesamt wurden in den Prospekten der ausgewählten Händler 1 % mehr Werbeanzeigen für Fleisch registriert.

Zu den beliebtesten Artikeln bei der Werbung zählten wie üblich verschiedene Steakvarianten. An erster Stelle der Liste befindet sich das naturbelassene Hähnchensteak, welches häufiger zum Aktionspreis angeboten wurde. Anders ist es bei der Steakvariante aus Schweinefleisch. Diese tauchte seltener als im Vorjahr in den Prospekten auf. Noch nicht in der Hitliste vertreten sind gewürzte Steakvarianten. Für diese wurde in den vergangenen Wochen mit dem allmählichen Start in die Grillsaison nach und nach mehr Werbung geschaltet. In den kommenden Monaten dürfte entsprechend das marinierte Schweinesteak zu den am meisten beworbenen Produkten zählen.

Mit einem Anteil von fast 40 % an der Fleischwerbung wurden die meisten Aktionen im Bereich Schweinefleisch angeboten. Die Anzeigendichte hat gegenüber dem ersten Viertel des Vorjahres um 2 % zugenommen. Werbeaktionen mit Rindfleisch entfielen hingegen nur noch auf ein Fünftel der Fleischwerbung. Gegenüber dem Vorjahr ging die Zahl der Werbeaktionen für diese Fleischart um ein Zehntel zurück. Der Grund dürfte unter anderem in den sehr hohen Preisen für Rindfleisch liegen. Diese befinden sich aktuell auf einem Rekordniveau. Die Werbeaktionen in dem Bereich wurden daher reduziert und fallen gegenüber dem Vorjahr häufig deutlich hochpreisiger aus.

09.05.2025
Getreidekurse in Chicago stark und in Paris schwach
Pflanzen

Die Notierungen entwickelten sich heterogen. Einfluss auf die Kurse hatten aber vor allem die aktuellen Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel sowie die global geringe Nachfrage.

(AMI) Die Abwärtsbewegung der Pariser Weizennotierungen hält an. Am 07.05.2025 schloss der Fronttermin Mai 25 bei 199,50 EUR/t und verlor damit auf Wochensicht 3,25 EUR/t. Kontrakte der Ernte 25 gaben ebenfalls nach.

Das geringe Kaufinteresse an EU-Weichweizen drückt die Notierungen, ebenso wie die näher rückende Getreideernte auf der Nordhalbkugel. 2024/25 exportierte die EU bis zum 04.05.2025 lediglich 17,81 Mio. t Weichweizen, zum Vorjahreszeitpunkt waren es immerhin knapp 27 Mio. t. Damit sind die Ausfuhren um rund 34 % eingebrochen. Zu Buche schlägt insbesondere die schwache Exportleistung Frankreichs. Der traditionell größte EU-Weizenexporteur verschiffte bislang nur 2,05 Mio. t, verglichen mit 7,57 Mio. t im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Minus von knapp zwei Drittel. Aber auch die Ausfuhren Rumäniens und Deutschlands verfehlen mit 4,78 Mio. t (-18 %) und 2,2 Mio. t (-16 %) das Vorjahresvolumen. Der steigende Euro, er gewann seit Anfang April 5,3 % an Wert, limitiert die Wettbewerbsfähigkeit am Weltmarkt zusätzlich. Bis zum Saisonende rechnen Marktteilnehmer nicht mehr mit einer deutlichen Belebung der Nachfrage, auch wenn sich die EU-Weizenpreise aktuell auf attraktivem Niveau befinden.

Die Feldbestände in weiten Teilen Europas, der USA und Schwarzmeerregion stehen dank willkommener Niederschläge mittlerweile günstig, was zusätzlich Druck auf die Weizenkurse ausübte. Zuvor bereitete anhaltende Trockenheit Sorge um eine beeinträchtigte Entwicklung der Kulturen und damit Ertragseinbußen. Lediglich vereinzelt reichten die Regenfälle innerhalb der EU voraussichtlich nicht aus, um Schäden an den Feldbeständen ausschließen zu können.

US-Weizenkurse über Vorwoche

Ein anderes Bild zeigt sich in Chicago. An der CBoT konnten die Weizenkurse auf Wochensicht etwas zulegen. Am 07.05.2025 schloss der Fronttermin bei umgerechnet 167,53 EUR/t und verzeichnet ein Wochenplus von knapp 2 EUR/t. Aber auch hier übten die sich bessernden Vegetationsbedingungen auf der Nordhalbkugel Druck auf die Notierungen aus und hielten die Kursgewinne in Grenzen. Schließlich befinden sich nach Angaben des US-Landwirtschaftsministeriums aktuell rund 51 % der Winterweizenbestände in einem überdurchschnittlichen Zustand, 2 Prozentpunkte mehr als noch eine Woche zuvor. Gleichzeitig ist dies das beste Ergebnis seit 2020.

In China sieht es hingegen anders aus. In Henan, einer wichtigen Weizenregion Chinas, bereitet anhaltende Trockenheit zunehmend Bedenken hinsichtlich der Erträge. Ein Rückgang der Weizenerzeugung in der wichtigen Anbauregion Chinas könnte dazu führen, dass das Land auf mehr Importe angewiesen ist, das bot den US-Weizenkursen kurzzeitig Unterstützung. Unterdessen behalten Marktteilnehmer die Entwicklungen der US-Zollpolitik weiterhin im Blick. Geplant ist derzeit ein Treffen hochrangiger Vertreter der USA und China, daraufhin stieg die Zuversicht auf Einigung der beiden Länder.

09.05.2025
Preisverluste am deutschen Brotgetreidemarkt gebremst
Pflanzen

Nach der Feiertagwoche kommt der Brotgetreidemarkt nur schwer in Gang. Mit den unattraktiven Preisen ist Lagerräumung und Vorkontrakterfüllung primäres Ziel, Neugeschäft steht nicht im Fokus.

(AMI) Der Preisrückgang ist gebremst, für Brotroggen wurden sogar höhere Erzeugerpreise gemeldet als in der Vorwoche. Das Angebot wird langsam knapp, allerdings zeichnet sich sowohl regional als auch bei den einzelnen Getreidearten ein sehr ungleiches Bild ab. Auch ist die Verkaufsbereitschaft sehr heterogen; so verkaufen einigen mit Zähneknirschen, um endlich ihre Lager zu leeren, andere warten ab und hoffen auf eine Preisbefestigung. Eins ist allerdings fast allen Erzeugern gemeinsam, Vorkontrakte werden momentan nicht mehr abgeschlossen. Auch wenn die Entwicklung auf den Feldern gut ist. Der Krankheitsdruck ist deutlich geringer als in den Jahren zuvor und mit dem Regenguss kommt der Massezuwachs endlich in Schwung. Gerste schiebt die Ähren, hat sich, genau wie Roggen mit den Gewitterschauern aber örtlich auch bereits ins Lager gelegt. Mit den anstehenden Kornfüllungsphase wird noch mehr Niederschlag benötigt, aber der wird aktuell nicht prognostiziert. Das hat die Abschlussbereitschaft genauso gedämpft wie die unattraktiven Gebote.

Erzeuger erzielten in der 19. KW insbesondere für Weizen etwas weniger. Futterweizen wies die größten Korrekturen auf, Mahlweizen tendierte im Schnitt 1,20 EUR/t für alterntige und 0,35-1,35 EUR/t für Partien ex Ernte schwächer. Prompter Brotroggen wird mit 164,25 (145-195) EUR/t demgegenüber 1,50 EUR/t über Vorwochenlinie bewertet. Der Vorkontraktpreis wurde jetzt jedoch auf 152 EUR/t knapp 1,65 EUR/t ermäßigt. Erste Braugerstenmeldungen für Partien ex Ernte liegen bei 206,35 EUR/t und damit nur marginal unter den 207 EUR/t die für prompte Ware genannt werden.

Mühle kaufen keine alterntige Ware mehr und die ohnehin dünne Exportnachfrage scheint ebenfalls zusehends zu versiegen. Handelsunternehmen berichten von zunehmender Umlagerung der ehemals für den Export vorgesehenen Partien Richtung Inlandsverarbeitung. Besonders deutlich wird dies beim Qualitätsweizen, der sich franko Hamburg kaum noch absetzen lässt, in der aktuellen Woche 7 auf 240 EUR/t an Wert einbüßte, während Brotweizen franko Hamburg oder Niederrhein eine Preiskorrektur von -3 EUR/t erfuhren. Brotweizen unterschreitet damit in den norddeutschen Versandstandorten mit 218 EUR/t die Linie von 220 EUR/t, während im Rheinland immerhin noch 225 EUR/t genannt werden. Roggen scheint demgegenüber gesucht zu werden, sowohl auf Erzeuger- als auch auf Großhandelsstufe werden gegenüber Vorwoche höhere Gebote gemeldet. Franko Niederrhein waren zuletzt 208 EUR/t im Gespräch. 3 EUR/t mehr als am Vortag und damit genau so viel wie vor einer Woche. Braugerste wird indes aktuell nicht besprochen. Auch hier gab es deutlich Preisrücknahmen. So wird prompte, alterntige Ware nur noch mit 250 EUR/t franko Oberrhein bewertet, 5 EUR/t unter Vorwochenlinie. Lieferungen ab Oktober 25 liegen aktuell bei 273-278 EUR/t. Während die Briefkurse damit unverändert sind, wurden die Geldkurse um 1 EUR/t zurückgenommen.