Drei Extra-Folgen mit Miriam Staudte, Thordies Hanisch und Marco Mohrmann
Die Politik macht Sommerpause – das Landvolk nicht. Unter diesem Motto startet der Landvolk-Podcast eine besondere Gesprächsreihe: die „Sommergespräche“. In drei Extra-Folgen kommen mit Miriam Staudte, Thordies Hanisch und Dr. Marco Mohrmann sowohl Vertreterinnen und Vertreter der Landesregierung als auch der Opposition zu Wort. Im Zentrum der Gespräche stehen Zukunftsfragen der Landwirtschaft, die Landvolk-Klimaschutzstrategie und das Tierwohl-Projekt „tierischGut aus Niedersachsen“, teilt der Landvolk-Pressedienst mit.
Die erste Folge bestreitet Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte gemeinsam mit Landvolk-Vizepräsident Hubertus Berges, Schweinehalter und Ackerbauer aus Cloppenburg. Staudte berichtet darin von ihren persönlichen Wurzeln: Aufgewachsen mit den Eindrücken von Omas Hof, selbst mit Plänen für einen landwirtschaftlichen Beruf, sammelte sie früh Praxiserfahrungen auf Bio-Höfen. Ihre Vision für die Landwirtschaft 2050 ist von Licht und Schatten geprägt: „Klimabedingt wird es immer schwieriger, zu wirtschaften. Da wird wahnsinnig viel auf uns zukommen. Wassermanagement wird ein zentrales Thema werden“, sagt sie. Gleichzeitig sieht Staudte Chancen in der Digitalisierung, der Erweiterung von Einkommensquellen und einer vielfältigeren Strukturierung der Höfe. Berges stimmt zu, dass die Landwirtschaft in 25 Jahren ein anderes Gesicht haben wird. „Eindeutige Trends sind heute schwer erkennbar, deshalb herrscht Unsicherheit auf den Höfen“, betont er. Dennoch hofft er, dass die bäuerliche Landwirtschaft prägend für Niedersachsen bleibt – möglicherweise in neuen Kooperationsformen, attraktiv gestaltet für die nächste Generation.
In der zweiten Folge spricht Podcast-Moderatorin Wibke Langehenke mit Dr. Marco Mohrmann (CDU) und Landvolk-Vizepräsident Frank Kohlenberg. Mohrmann, agrarpolitischer Sprecher der CDU Niedersachsen, gibt dabei Einblicke in seine Erwartungen an das neubesetzte Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH). „Wir werden auch in 25 Jahren eine starke Landwirtschaft in Niedersachsen haben. Starke ländliche Räume gehören zu unserem Land“, blickt Mohrmann optimistisch in die berühmte Glaskugel und macht dabei klar, dass Politik dafür entsprechende Freiräume schaffen muss. Kohlenberg sieht ebenfalls eine Zukunft für eine vielfältige Landwirtschaft – ökologisch wie konventionell. „Landwirte liefern die Grundstoffe für Essen, Trinken und Energie“, unterstreicht er und verweist auf die unverzichtbare Rolle der Landwirtschaft in der Gesellschaft. Auch er rechnet mit weiteren Veränderungen im Zuge des Strukturwandels, aber nicht mit einem Verschwinden der Betriebe.
Die dritte Folge der Sommergespräche bestreiten Thordies Hanisch, Sprecherin für Umwelt, Energie und Klimaschutz der SPD Niedersachsen, und Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers. Hanisch ist überzeugt: „Die Veränderungen der vergangenen 25 Jahre werden sich fortsetzen. Der Beruf des Landwirts wird diverser und digitaler.“ Besonders wichtig seien künftig Systemdienstleistungen für Umwelt- und Naturschutz – etwa Beiträge zum Klimaschutz, Biodiversität oder Wasserrückhalt. Ehlers sieht die Landwirtinnen und Landwirte als Produzentinnen und Produzenten hochwertiger Nahrungsmittel, aber auch als Lösungsanbieterinnen und Lösungsanbieter für gesellschaftliche Herausforderungen. „Das Arbeitsfeld wird vielfältiger, und genau darin liegt auch eine Chance“, betont er.
Mit den Sommergesprächen will das Landvolk eine Plattform schaffen, auf der politische Positionen aus Regierung und Opposition direkt mit der landwirtschaftlichen Praxis in Verbindung gebracht werden. Moderatorin Wibke Langehenke führt die Gespräche bewusst so, dass neben langfristigen Visionen auch aktuelle Herausforderungen Platz finden – von Klimaschutz über Tierwohl bis zu wirtschaftlichen Perspektiven. „Uns ist wichtig, nicht nur Schlagzeilen zu diskutieren, sondern den Blick in die Zukunft zu wagen“, erklärt Langehenke. Dass dabei unterschiedliche Sichtweisen auf die Landwirtschaft 2050 zutage treten, ist gewollt. So zeigen sich nicht nur Gemeinsamkeiten, etwa beim Bekenntnis zu einer starken Landwirtschaft in Niedersachsen, sondern auch Unterschiede in den Wegen dorthin.
Das Landvolk Niedersachsen will die Sommergesprächsreihe im kommenden Jahr fortsetzen. „Dann kann man sehen, was erreicht wurde, woran es hakt und welche neuen Themen auf uns zukommen“, sagt Ehlers. Ziel sei es auch, den Forderungskatalog des Landvolks sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene Schritt für Schritt zu diskutieren.
„Die Landwirtschaft steht vor enormen Veränderungen. Umso wichtiger ist es, dass wir im Gespräch bleiben – mit allen politischen Akteuren“, fassen Kohlenberg und Berges zusammen. Die Resonanz auf die bisherigen Folgen habe gezeigt, dass Landwirtinnen und Landwirte und politische Entscheidungsträger von diesem direkten Dialog profitieren.
Neben den Sommergesprächen widmet sich der Landvolk-Podcast auch anderen Schwerpunkten. In Staffel 1 stand die Klimaschutzstrategie des Landvolks Niedersachsen im Mittelpunkt. Aktuell wird das Tierwohl-Projekt „tierischGut aus Niedersachsen“ begleitet. Ziel ist es, der breiten Öffentlichkeit zu vermitteln, wie Niedersachsens Landwirtschaft zum Klimaschutz beiträgt und gleichzeitig Tierwohl in den Fokus rückt. Alle Folgen sind auf Spotify abrufbar. Die Mischung aus fachlichem Input, persönlichen Einblicken und politischem Ausblick macht den Podcast zu einer festen Größe im landwirtschaftlichen Informationsaustausch.