Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Aktuelles aus dem Kreisverband

Aktuelles aus dem Landesverband

27.06.2025
Rekordexporte von Konsumkartoffeln
Pflanzen

Der Export von Konsumkartoffeln erreicht dieses Wirtschaftsjahr einen neuen Rekord. Schon bis April floss mehr ab als 2023/24 insgesamt. Trotz großer hiesiger Ernte trafen aus dem benachbarten Ausland größere Kartoffelmengen ein als zuvor.

(AMI) Auch wenn die deutsche Kartoffelernte 2024 im nun endenden Wirtschaftsjahr 2024/25 keine so große Ergänzung benötigte wie im Vorjahr, trafen doch recht viele frische Kartoffeln ein. Nur Frühkartoffeln für den LEH kamen weniger umfangreich. Diese wurden im Vorjahr aufgrund der Verknappung von Lagerware zum Abpacken frühzeitig eingesetzt. 2025 schrumpfte die Zufuhr wieder auf „Normalmaß“. Geprägt war die Situation von Lieferungen aus Ägypten. Israel steuert eher wenig im April bei – 2025 aber mehr als 2024, weil damals der Gaza-Krieg die ersten Lieferungen verzögert hatte und die Menge insgesamt kleiner ausfiel. Die größere Zufuhr an Konsumkartoffeln im April, sowie auch im ganzen Wirtschaftsjahr, entfiel einerseits auf mehr Verarbeitungskartoffeln aus den Niederlanden und andererseits auf mehr Speisekartoffeln aus Frankreich, die vor allem in der Südhälfte abgepackt wurden, wo die Lagerkartoffelernte 2024 zu klein ausgefallen war.

Der Import von Pflanzkartoffeln, die größtenteils aus den Niederlanden kommen, überragt im April und auch seit Anfang des Jahres die Mengen der 5 Jahren davor beträchtlich und spiegelt die Ausweitung des diesjährigen Kartoffelanbaus wider.

Bei Kartoffelprodukten ist das Bild sehr differenziert. Tiefgekühlte Pommes frites wurden weniger umfangreich eingeführt. Allerdings markiert 2023/24 einen Höchststand an Zufuhren. Die meisten Pommes stammten innerhalb von 10 Monaten aus den Niederlanden (131.000 t), gefolgt von Belgien (75.000 t). Im Gegensatz zu diesen beiden Herkünften legte Polens Export nach Deutschland kräftig zu, und zwar auf fast 10.000 t).

Frische Kartoffelprodukte, eigentlich eine Domäne hiesiger Hersteller, trafen umfangreicher ein. Die 10-Monatssumme von 96.000 t stellt den Höchstwert der vergangenen 6 Jahre. Mit sehr großem Abstand kam das meiste aus den Niederlanden. Trockenprodukte, die ebenfalls vor allem aus den Niederlanden kommen, trafen etwas weniger umfangreich ein als zuvor.

Dieses Wirtschaftsjahr dürfte der Export von Konsumkartoffeln einen neuen Rekord erreichen und den des Vorjahres ablösen – und zwar deutlich. Innerhalb von 10 Monaten flossen schon 2,233 Mio. t ins Ausland, ganze 16 % mehr als ein Wirtschaftsjahr früher. Mit 950.000 t ging das meiste in die Niederlande, gefolgt von 530.000 t nach Belgien. Besonderen Zuwachs hatten die Lieferungen nach Italien, die 237.000 t erreichten. In allen Fällen dürfte es sich vor allem um Verarbeitungsrohstoff gehandelt haben – mal Frittenkartoffeln, mal Chipsrohstoff. Im April drehte der Export noch einmal besonders auf, wobei neben den genannten Ländern auch Polen, Rumänien, Tschechien, Österreich oder auch Frankreich einiges abnahmen.

Chips und Fritten aus Deutschland waren im April nicht so gefragt wie im Vorjahr, auch frische Produkte und Kartoffelstärke nicht. Bei Pommes frites gibt es schon seit Jahren einen Trend zu sinkenden Exporten. 2021/22 kamen in 10 Monaten noch 257.000 t zusammen, zuletzt waren es mit 159.000 t fast 100.000 t weniger.

Zugelegt hat in diesem Wirtschaftsjahr der Kartoffelstärkeexport, wenn es im April auch etwas weniger war. Der Saisonstand markiert die größte Menge der vergangenen 6 Jahre. Die Absatzbestimmungen sind zahlreich und global. Sie werden von den Niederlanden angeführt, worüber aber viel Drittlandexporte abgewickelt werden dürften. Dann folgen die USA mit 37.000 t, stetig steigender Bedeutung aber auch der Bedrohung durch Zolleskapaden. 33.000 t flossen nach Südkorea, 14.000 t nach Italien und 12.000 t nach Peru.

27.06.2025
Widerruf der Zulassungen weiterer Pflanzenschutzmittel mit dem Wirkstoff Flufenacet
Pflanzen

Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) am 26.06.2025 mitteilte, wurden weitere Zulassungen von Pflanzenschutzmitteln (PSM) mit dem Wirkstoff Flufenacet widerrufen (vgl. Infomeldung vom 11.06.2025). Grund für die Widerrufe ist, dass die Genehmigung für den Wirkstoff Flufenacet gemäß Durchführungsverordnung (EU) 2025/910 nicht erneuert wurde. Da die Widerrufe zum Teil von den zulassungsinhabenden Firmen beantragt wurden und zum Teil von Amts wegen erfolgten, ergeben sich für die Pflanzenschutzmittel unterschiedliche Widerrufsdaten sowie Abverkaufs- und Aufbrauchfristen.

Die Widerrufe gelten mit denselben Fristen auch für zugehörige Pflanzenschutzmittel des Parallelhandels. Nach dem 10. Dezember 2026 sind eventuelle Reste der Pflanzenschutzmittel entsorgungspflichtig.

Widerrufe auf Antrag der zulassungsinhabenden Firmen

ZulassungsnummerHandelsbezeichnungWiderruf zumAbverkaufsfristAufbrauchfrist
008226-00BATTLE DELTA10.12.202510.06.202610.12.2026
008286-00ARNOLD30.11.202530.05.202610.12.2026
008286-60ARESIN NEO30.11.202530.05.202610.12.2026
008859-00FLUENT 500 SC30.11.202530.05.202610.12.2026
008859-60FLEET30.11.202530.05.202610.12.2026
00A768-00Elipris10.12.202510.06.202610.12.2026

Die Abverkaufs- und Aufbrauchfristen ergeben sich aus der Durchführungsverordnung (EU) 2025/910 und dem Pflanzenschutzgesetz.

Widerrufe von Amts wegen

ZulassungsnummerHandelsbezeichnungWiderruf zum
008993-00Merkur16.06.2025*
00A209-00Tactic16.06.2025*

*Bei den Pflanzenschutzmitteln Merkur und Tactic kann aus verfahrenstechnischen Gründen zum jetzigen Zeitpunkt nur das voraussichtliche Zulassungsende genannt werden. Sollte es zu einer Änderung des Zulassungsendes kommen, wird eine Korrektur dieser Fachmeldung veröffentlicht.

Für diese Mittel gelten keine Abverkaufs- und Aufbrauchfristen.

25.06.2025
Ein Jahr ASP in Hessen – Bilanz und Ausblick
Schwein

In Hessen wurde ASP vor genau einem Jahr (15. Juni 2024) erstmals bei einem Wildschwein in Rüsselsheim, südwestlich von Frankfurt am Main, nachgewiesen. Seither laufen umfangreiche Maßnahmen zur Eindämmung und Sicherung der betroffenen Gebiete. Untersuchungen zeigen, dass das Virus bereits Ende März/Anfang April 2024 im Kreis Groß-Gerau eingeschleppt wurde und laut Gensequenz aus Bulgarien oder Rumänien stammt. Hessenweit wurden seitdem 5.924 Wildschweinkadaver beprobt, davon 2.214 positiv. Im Kreis Groß-Gerau wurden 1.453 Kadaver untersucht, 602 davon waren ASP-positiv. Aktuell wird die sogenannte „weiße Zone“ Kompartiment weise durch feste Innen- und Außenzäune abgeschlossen, mit dem Ziel einer vollständigen Wildschweinfreiheit in diesem Korridor als Barriere für das Virus. Aufgrund des aktuellen ASP-Geschehens in NRW wurde die Fallwildsuche insbesondere im Norden Hessens verstärkt. Insgesamt wurden im Kreis Groß-Gerau über 3.500 Hausschweine gekeult, 9 Betriebe waren betroffen, von denen keiner die Schweinehaltung wieder aufgenommen hat. Zuletzt war im November 2024 ein Wildschweingehege betroffen, das wie ein Hausschweinebestand eingestuft wurde. Seit März 2025 besteht keine Sperrzone III mehr. Aktuell wird eine mögliche mittelfristige finanzielle Unterstützung für Betriebe in Zone II geprüft. Bereits seit Sommer 2024 erhalten hessische Betriebe aus den Zonen II und III einen Ausgleich der Schlachttiertransporte über De-minimis-Beihilfen. Zudem konnten Betriebe aus Zone III eine Soforthilfe über dieses Förderinstrument beantragen.

25.06.2025
Ferkelerzeugung im Juni wirtschaftlich
Schwein

(AMI) Schon seit April können sich Sauenhalter wieder über Einkünfte in diesem Betriebszweig freuen. Auch im Juni 2025 sind Gewinne durch die Ferkelerzeugung erreichbar. Bei geringfügig verringerten Aufwendungen für Futter und gleichzeitig leicht erhöhten Ferkelerlösen verbessert sich die wirtschaftliche Situation weiter. Nach der Modellrechnung der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) kann im Juni mit durchschnittlichen Leistungen ein Gewinn von 15,90 €/Ferkel erzielt werden. Auf der Kostenseite schlagen die Kosten für Futtermittel mit einem Anteil von 43 % der gesamten Aufwendungen am meisten zu Buche. Da diese zuletzt sogar etwas gesunken sind, verringerten sich die Kosten je erzeugtes Ferkel. Die Rentabilität der Ferkelerzeugung wird hauptsächlich durch den Verlauf der Ferkelpreise beeinflusst. Diese entwickelten sich zuletzt recht stabil. Da sich kurzfristig die ausgeglichene Marktsituation im Ferkelhandel fortsetzen dürfte, sollte die Wirtschaftlichkeit weitergegeben sein.  

20.06.2025
Webinar: Cybersicherheit in der Landwirtschaft
Geflügel

Anlässlich des bundesweiten Digitaltags laden DBV, Bitkom, DLG, VLK und Reed Smith am Freitag, den 27. Juni, um 12:30 Uhr zu einem einstündigen Webinar ein. Thema ist die Cybersicherheit auf landwirtschaftlichen Betrieben. Im Mittelpunkt stehen rechtliche Rahmenbedingungen, typische Schwachstellen sowie konkrete Handlungsansätze. Teilnehmende erhalten praxisnahe Tipps und erfahren, wie bereits mit einfachen Maßnahmen („low-hanging fruits“) die IT-Sicherheit verbessert werden kann. Die Teilnahme ist online und kostenlos. Zur Anmeldung gelangen Sie über folgenden Link:
Digitaltag – Cybersicherheit auf dem Hof

20.06.2025
FLI testet mobiles One-Health-Labor
Geflügel

Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) testet bis zum 20. Juni den Prototyp eines mobilen One-Health-Labors für die Diagnostik hochpathogener Erreger direkt vor Ort. Das EU-geförderte Projekt „MOBILISE“ soll bei unerklärlichen Krankheitsausbrüchen Proben von Menschen, Tieren und Umwelt schnell und unabhängig von festen Laboren untersuchen. Ziel ist es, bei Ausbrüchen schneller zu reagieren, Übertragungswege besser nachzuvollziehen und Schutzmaßnahmen gezielter einleiten zu können. Nach Testläufen in Österreich und Deutschland folgen weitere in Griechenland und Ostafrika, bevor das Labor einsatzbereit ist.