Erneut sind es Nachrichten aus Russland, welche die Marktlage an den Terminmärkten für Getreide durcheinanderwirbeln. So haben im Laufe der Berichtswoche zwei global agierende Handelsunternehmen ihren Rückzug aus dem massiv sanktionierten Land verkündet. Die Kurse an der Euronext und der CBOT reagierten mit einem Preissprung, da damit gerechnet wird, dass weitere Unternehmen folgen und zukünftig weniger des günstigen Getreides aus Russland den Weltmarkt erreicht. Am niedersächsischen Getreidemarkt konnte dieser Impuls allerdings nicht bis auf Erzeugerstufe weitergereicht werden. Ein überreichliches Angebot osteuropäischen Getreides sättigt den hiesigen Markt und führt vielerorts dazu, dass selbst bei niedrigen Preisen und hoher Abgabebereitschaft kein Verkauf zustande kommt. Die Preise auf Erzeugerstufe tendierten infolgedessen bei Betrachtung der gesamten Berichtswoche erneut leicht negativ. Beim Futtergetreide werden sogar deutliche Abwärtskorrekturen auf Erzeugerstufe genannt. Am Pflanzen- und Rohölmarkt haben die Preise zuletzt kräftig angezogen. Dadurch beeinflusst stiegen auch die Kurse der Raps- und Sojanotierungen. Dem entgegengesetzt entwickelten die Erzeugerpreise auch bei Raps im Vergleich zur Vorwoche teils schwächer. Am Markt für Speisekartoffeln wird indes weiter auf einen Impuls durch die anstehenden Osterfeiertage gewartet. Während weiter ausreichend Lagerware vorhanden ist und von relativ teuren Frühkartoffeln aus dem Mittelmeerraum ergänzt wird, halten sich die Preise am hiesigen Markt weitestgehend auf Vorwochenniveau.
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Aktuelles aus dem Kreisverband
Aktuelles aus dem Landesverband
31.03.2023
31.03.2023
Eiermarkt weiterhin unterversorgt Geflügel
(AMI/MEG) Auch im März stand eine rege Nachfrage einem knappen Angebot gegenüber, was zu erneuten Preissteigerungen am Spotmarkt führte. Über die Ostertage dürfte sich kaum etwas an dieser Situation ändern. Die Preise für Bodenhaltungseier der Größe S, M und L lagen am Spotmarkt im März (Stand KW 12) noch einmal rund 80 bis 95 Cent je 100 Eier über dem Niveau von Februar. Die jüngsten Notierungen Ende März ergaben für weiße Bodenhaltungseier etwas festere Preise, während braune Ware preislich stagnierte. Dennoch lagen die Preise nahe beieinander, da auch braune Eier knapp waren. Die Tendenz ist unverändert fest und Bestellmengen des LEH können teilweise nicht vollumfänglich bedient werden. Besonders gefragt sind aktuell Eier, die das KAT-Siegel tragen. Da aktuell auch für MKT-Ware gute Preise am Spotmarkt zu erzielen sind und die Produktionskosten deutlich anzogen, sind nach Berichten von Marktteilnehmern einige Produzenten aus dem KAT-Programm ausgestiegen. In der Folge hat der Lebensmitteleinzelhandel teils Schwierigkeiten genügend OKT-Eier zu beschaffen.
31.03.2023
Geflügelmarkt fest Geflügel
(AMI/MEG) Nach und nach wurden im März mehr marinierte Geflügelteile im LEH offeriert. Die begrenzte Verfügbarkeit von Arbeitskräften könnte das Angebot marinierter Ware limitieren. Die Schlachtereiabgabepreise für Hähnchenfilet, die nach dem Jahreswechsel etwas nachgegeben hatten, konnten sich im März stabilisieren. Nach wie vor führten jedoch umfangreiche Importmengen ukrainischer Ware am EU-Markt zu Angebotsdruck, insbesondere im Verarbeitungssektor. Knochenprodukte von der Pute wurden auf Ladenstufe weiterhin beworben und rege nachgefragt. Die Schlachtereiabgabepreise dafür blieben stabil, Brustfleisch tendierte etwas schwächer. Die teils mangelnde Verfügbarkeit von Schweinefleisch führte zu stärkerem Interesse des LEHs an Aktionsware. Die Althennenschlachtereien rüsten sich für die geplanten Schlachtaktivitäten. Die Althennenpreise gaben etwas nach. Für April 2023 ist insgesamt mit einer Nachfragebelebung zu rechnen. Am Hähnchenmarkt zeichnen sich bei einigen Anbietern leichte Preisanhebungen ab.
31.03.2023
Studie zum Schmerzempfinden bei Hühnerembryonen Geflügel
Der Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft des Deutschen Bundestages hatte vom BMEL einen Bericht bis zum 31. März 2023 eingefordert, der zum „Stand der Entwicklung von Verfahren und Methoden zur Geschlechtsbestimmung im Hühner-Ei vor dem siebten Bebrütungstag“ informieren soll. Diese Regelung war mit der Novelle des Tierschutzgesetzes zum Verbot des sogenannten Kükentötens am 1. Januar 2022 in Kraft getreten. Die nun vorliegende Studie hierzu kommt zu dem Ergebnis, dass nach wissenschaftlichen Erkenntnissen das Schmerzempfinden bei Hühnerembryonen nicht vor dem 13. Bebrütungstag einsetzt – und damit deutlich später als bislang angenommen. Damit gibt es keine wissenschaftliche Grundlage, um das Tierschutzgesetz in seiner jetzigen Form zu belassen. Dieses sieht vor, dass ab 2024 eine Geschlechtsbestimmung im Ei vor dem 7. Bebrütungstag stattfinden muss. Der neue wissenschaftliche Erkenntnisstand erfordert somit eine Änderung des Tierschutzgesetzes hinsichtlich der Geschlechtsbestimmung im Hühner-Ei, um Rechtssicherheit zu schaffen.
31.03.2023
Projekt Tierwohl in Mobilställen Geflügel
(geflügelnews) In einem Forschungsprojekt an der Universität Kassel wurde untersucht, inwieweit Mobilställe eher eine Chance oder eher ein Risiko für das Tierwohl von Legehennen darstellen. Im Ergebnis ist kein wirklicher Trend in Bezug auf das Tierwohl zu erkennen. Die Verletzungen (Kopfverletzungen und hellere Kämme im Winter, mehr Brustbeinschäden und Fußballenveränderungen im Sommer) waren dennoch deutlich niedriger als aus der Literatur oder Festställen bekannt. Viele Verletzungen werden auf das höhere Alter der Tiere zurückgeführt. Beim Milbenbefall im Stall war aber das unterschiedliche Management – unabhängig von der Haltungsform – der entscheidende Faktor. Als größtes Problem kristallisierte sich der Anteil zu leichter Tiere heraus, wobei die Einstufung „zu leicht” als Abweichung von 10 % unter dem Sollwert definiert wurde. Im Sommer waren durchschnittlich 82 % der 50 pro Betrieb gewogenen Tiere zu leicht. Derzeit wird aus den gewonnenen Daten eine Risikoanalyse erstellt, um Schwachstellen in Haltung und Management von Mobilställen zu identifizieren. Diese dient dann als Grundlage für einen Beratungsleitfaden.
31.03.2023
Rindermarkt: Festere Preise für schwarzbunte Nutzkälber Milch und Rind
(AMI) Das Kaufinteresse an schwarzbunten Nutzkälbern gestaltete sich in der vergangenen Woche erneut stetig. Insbesondere Kälber besserer Qualitäten waren nicht zu umfangreich vorhanden und wurden teilweise gesucht. Die Entwicklung der Preise war entsprechend fester. Nur aus einzelnen Regionen wurde von einem ausgeglichenen Handel berichtet. Marktteilnehmer rechnen für die laufende Woche mit gleichbleibenden bis leicht steigenden Preisen.
Fleckviehkälber wurden in der zurückliegenden Woche zu stabilen Preisen vermarktet. Für die vorhandenen Tiere konnten trotz regional verhaltener Nachfrage Abnehmer gefunden werden. In den kommenden Wochen werden saisonal bedingt rückläufige Stückzahlen erwartet. Kurzfristig dürften die Preise unverändert bleiben.

31.03.2023
„Initiative 2.0“ – Podcast zur Nachhaltigkeit Milch und Rind
(DBV) Die Branchenkommunikation Milch „Initiative 2.0“ hat einen weiteren Podcast unter dem Titel „Nachhaltigkeit messen, aber wie?“ aufgelegt. Die Wissenschaftlerin Tomke Lindena vom Thünen-Institut erläutert u. a., was Nachhaltigkeit im Kuhstall bedeutet. Zum Podcast: https://www.initiative-milch.de/letstalkmilch/podcast-nachhaltigkeit-messen/