Der Kreml hat am Mittwoch davor gewarnt, dass die Aussichten für eine Verlängerung des Abkommens über den 18. Mai hinaus, das den sicheren Export von Getreide und Düngemitteln aus mehreren ukrainischen Schwarzmeerhäfen in Kriegszeiten ermöglicht, nicht sehr gut sei, da Russland selbst noch immer auf Hindernisse stoße. Um Russland davon zu überzeugen, der Ukraine die Wiederaufnahme der Getreideexporte aus dem Schwarzen Meer zu gestatten, wurde im Juli ein separates Dreijahresabkommen geschlossen, in dem sich die Vereinten Nationen bereit erklärten, Russland bei der Ausfuhr von Nahrungsmitteln und Düngemitteln zu unterstützen. Letzten Monat erklärte sich Russland nur bereit, das Getreideexportabkommen mit der Ukraine für mindestens 60 Tage zu verlängern, also lediglich für die Hälfte des vorgesehenen Zeitraums. Moskau erklärte, es würde eine weitere Verlängerung nur dann in Betracht ziehen, wenn mehrere Forderungen in Bezug auf seine eigenen Exporte erfüllt würden. Dazu gehören die Erlaubnis für die russische Landwirtschaftsbank, zum SWIFT-Zahlungssystem zurückzukehren, die Erlaubnis für Russland, landwirtschaftliche Maschinen einzuführen, die Aufhebung von Versicherungsbeschränkungen, der Zugang zu Häfen für russische Schiffe und Fracht sowie die Freigabe der Finanzaktivitäten russischer Düngemittelunternehmen. Moskau möchte außerdem, dass eine Pipeline, die russisches Ammoniak an einen ukrainischen Schwarzmeerhafen liefert, wieder in Betrieb genommen wird. (Quelle: Reuters/DBV)
Auf dem neusten Stand
Lokales aus dem Kreisverband
Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.
Aktuelles aus dem Kreisverband
Aktuelles aus dem Landesverband
14.04.2023
Regionaler Marktkommentar Pflanzen
Aus Kreisen des niedersächsischen Getreidemarktes wird von einem weiteren leichten Rückgang der Erzeugerpreise berichtet. Aktuell kommen nur wenige Geschäfte zustande. Auch wenn vielerorts die Lager weiter gut gefüllt sind, scheint die Abgabebereitschaft bei den vergleichsweise niedrigen Preisen eher gering zu sein. Da aber auch die Nachfrage nicht sonderlich hoch ist, entsteht kein großer Druck auf den Preis. Entscheidender sind die Entwicklungen am globalen Markt. Nachdem von russischer Seite jüngst berichtet wurde, dass die Aussichten für eine Fortführung des Getreidekorridors schlecht seien, herrscht erneut Verunsicherung. Wie schwer diese Aussage in Zeiten des Informationskrieges zu gewichten ist, bleibt jedoch abzuwarten. Darüber hinaus sind die Ernteschätzungen der Hauptexportländer Thema am Markt. Dazu meldete die EU-Kommission kürzlich eine im Vergleich zum Vorjahr 8%ige Erhöhung der in der EU zu erwartenden Getreideernte auf 288 Mio. t. Im Gegensatz zum Getreide hat sich der Handel mit Speisekartoffeln zu Ostern erwartungsgemäß belebt. Dabei werden weiter die meisten Geschäfte mit Lagerware gemacht. Mancherorts sollen Verbraucher aber auch importierte Frühkartoffeln präferieren, zumal der Lagerdruck einiger Partien zunehmend steigt und die weitestgehend noch gute Qualität abzunehmen beginnt. Die Preise am Kartoffelmarkt sind unterdessen weiter stabil. Am Ölsaatenmarkt hat sich die Lage unterdessen beruhigt und der Rapspreis konnte sich etwas stabilisieren. Es bleibt allerdings zu befürchten, dass es zu erneuten Abschlägen kommen könnte, nachdem das USDA kürzlich die Schätzung der globalen Rapsernte auf insgesamt 87,2 Mio. t erhöht hat.
14.04.2023
Weltweit steigende Nachfrage nach Hähnchenfleisch Geflügel
(geflügelnews) Die niederländische Rabobank erwartet für das Jahr 2023 ein weltweit knappes Hähnchenfleischangebot, während die Nachfrage nach Geflügel so hoch ist wie nie zuvor. Die Aussichten für den europäischen Geflügelmarkt bleiben recht positiv, obwohl das zunehmende Angebot die Preise und Margen unter Druck setzen wird. Die Geflügelfleischerzeugung in Deutschland, Frankreich und den Niederlanden ist im letzten Jahr zurückgegangen, während die Produktion in Polen im vierten Quartal 2022 höher war. Dieser Trend dürfte sich in der 1. Hälfte 2023 fortsetzen. Außerdem sind viele polnische Erzeuger inzwischen voll ausgelastet und führen neue Expansionsprogramme durch. In den Niederlanden haben im vergangenen Jahr viele Hähnchenmastbetriebe auf das Beter-Leven-Konzept umgestellt. Infolgedessen ging das dortige Angebot an Masthähnchen und Geflügel zurück. Auch im Jahr 2023 werde es noch mehrere Umstellungen geben. Darüber hinaus erwartet die Rabobank, dass weiterhin viel Hähnchenfleisch aus der Ukraine in die EU gelangen dürfte.
Ebenfalls knapp ist das Hähnchenfleischangebot in den Ländern Latein- und Südamerikas aufgrund der sich dort weiter ausbreitenden Geflügelpest.
14.04.2023
Frankreich entwickelt Impfstrategie gegen Geflügelpest Geflügel
(AgE) In Frankreich will das Amt für Gesundheitsschutz die Impfung gegen die Geflügelpest forcieren und hat dafür einen Lenkungsausschuss gegründet. Dieser soll die Voraussetzung schaffen, damit in diesem Herbst mit den Impfungen begonnen werden kann. Dafür wurden bereits 80 Mio. Impfdosen vorbestellt. Drei Impfszenarien stehen nun zur Disposition. Beim ersten sollen die Impfungen den Zucht- und Vermehrungsbetrieben vorzubehalten bleiben. Dadurch würde der Bedarf an Impfstoff und Aufwendungen dafür begrenzt. Das zweite Szenario wäre, zunächst die anfälligsten Haltungsformen und Arten zu impfen, um das Ausmaß eines möglichen Seuchenzugs zu begrenzen. Hierzu käme die Ebene der Geflügelhalter von Enten, Gänsen sowie sämtliches Wassergeflügel und alle Puten in Freilandhaltung zu immunisieren, dazu für die Freilandhaltung bestimmte Legehennen. Aufbauend auf dem zweiten Szenario sieht der dritte Vorschlag vor, bei einer ausreichenden Versorgung mit Impfstoff auch noch in Ställen gehaltenes Wassergeflügel und Puten sowie Masthühner in Freilandhaltung einzubeziehen. In jedem Fall ausgeschlossen wird eine Notimpfung zur unmittelbaren Seuchenbekämpfung, da die Zeitspanne zwischen der Verabreichung des Vakzins und dem Eintreten der Immunität auf drei bis vier Wochen geschätzt wird. Zudem wird darauf hingewiesen, dass Notimpfungen das Einschleppungsrisiko in den Tierhaltungen erhöhten. Allerdings darf sich laut dem Amt für Gesundheitsschutz für eine erfolgversprechende Impfstrategie der zirkulierende Virusstamm nicht allzu sehr verändern.
Geklärt werden muss ebenfalls, inwieweit sich die Impfstrategie vor allem unter logistischen und wirtschaftlichen Aspekten mit den derzeitigen Haltungsformen vereinbaren lässt.
Offen sind zudem noch Fragen zu den Impfstoffen, etwa hinsichtlich der Dauer der Immunität. Weitere Ergebnisse der Versuche mit Enten werden nach Angaben des Landwirtschaftsministeriums für Mitte des Monats erwartet. Anschließend soll der Lenkungsausschuss die Abstimmung mit der Geflügelwirtschaft, den Tierärzten und den Gebietskörperschaften vornehmen.
14.04.2023
BMEL fördert Forschung zu alternativem Proteinfutter Geflügel
Wie das BMEL berichtet, fördert es mit rund 1,4 Mio. Euro ein Verbundprojekt verschiedener Forschungseinrichtungen zur nachhaltigen Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere unter sich verändernden klimatischen Bedingungen. Dabei wird die Eignung von Rapskernkonzentrat untersucht, einem neuen Rapsfuttermittel als Alternative zu importiertem Soja in der Geflügelfütterung. Das Rapskernkonzentrat wird mittels eines speziellen physikalisch-chemischen Verfahrens gewonnen, wodurch es über einen höheren Rohproteingehalt mit niedrigeren Gehalten an antinutritiven Substanzen im Vergleich zu herkömmlich hergestelltem Rapsschrot/-kuchen verfügt. Darüber hinaus arbeitet das Forschungsvorhaben an der Optimierung der Stoff- und Energieströme im gesamten Verarbeitungsprozess.
13.04.2023
Rückläufige Entwicklung der Schweineschlachtungen Schwein
(AMI) – Der deutlich abnehmende Trend bei den Schlachtungen von Schweinen in Deutschland setzte sich in den ersten beiden Monaten des laufenden Jahres fort. So kamen im Januar und Februar rund 9,5 % weniger Tiere an den Haken als im gleichen Zeitraum im Jahr zuvor.
Lag die Abnahmerate der Schlachtungen im Januar noch bei 5,9 % im Vergleich zum Vorjahr, hat sich diese Entwicklung im Februar noch einmal beschleunigt. Im Vorjahresmonatsvergleich sank die Zahl der Schlachtungen um 13,3 %. Die geringeren Schlachtzahlen wirkten sich auch auf die erzeugte Fleischmenge aus. Diese nahm deutlicher als die Menge der geschlachteten Tiere um knapp ein Zehntel ab. Gegenüber dem gleichen Zeitraum im vorangegangenen Jahr fielen die Gewichte in den ersten beiden Monaten 2023 pro Schwein rund 200 g geringer aus.
Die Hauptursache für die reduzierten Schlachtungen ist in dem seit einiger Zeit immer kleiner werdenden Schweinebestand zu finden. Im bisherigen Jahresverlauf waren Schlachtschweine teilweise nur knapp verfügbar und wurden von Schlachtunternehmen gesucht. Folglich ist die Zahl der geschlachteten Schweine mit ausländischer Herkunft um mehr als 50 % gestiegen. Der Anteil an den Gesamtschlachtungen ist dennoch sehr gering.
(13.04.2023)
13.04.2023
Öko-Umstellungsinteresse sinkt von 20% auf 11% Öko-Landbau
Laut der jährlichen Sonderfrage zum Öko-Umstellungsinteresse im Rahmen des DBV Konjunkturbarometers waren im Dezember 2022 rund 11 % der deutschen Landwirte offen für eine Öko-Umstellung. 9,9 % zeigen sich einer Umstellung interessiert und 1,2 % bezeichnen sich als zur Umstellung entschlossen. Damit sank das Öko-Umstellungsinteresse in der dt. Landwirtschaft gegenüber der letzten Umfrage von vor einem Jahr deutlich. Im Dez. 2021 äußerten sich noch 20 % der Landwirte an einer Umstellung interessiert oder sicher dazu bereit. Der aktuelle Wert ist der niedrigste seit Dez. 2014; seinerzeit lag das Umstellungsinteresse bei 10,1 %. Davor lag das Umstellungsinteresse im Mittel lange Jahre bei 11 %. Der DBV lässt das Umstellungsinteresse seit über 15 Jahren erfragen. Die reale Öko-Umstellungsrate belief sich 2022 sogar nur noch auf 3,7 %, während sie 2018 noch 9,1 % betrug. Sie ging also in den letzten vier Jahren deutlich zurück. Der Rückgang nach acht Jahren besonders hohen Umstellungsinteresses dürfte v.a. am zum geringen Preispremium der Öko-Erzeugerpreise und an der als zu gering wahrgenommenen Absatzsicherheit liegen. Darauf weisen die Antworten zu den Zusatzfragen nach den wichtigsten Voraussetzungen für eine Öko-Umstellung hin. 53 % der an einer Umstellung interessierten Landwirte sehen höhere Preise (Vorjahreswert 35 %) und 42 % gesicherte Abnahmeverträge (Vorjahreswert 34 %) als erforderlich an. Die Relevanz der Öko-Flächenprämie sinkt hingegen von 33 % Nennungen auf 23 %. Wichtig für die geänderte Einstellung ist sicherlich auch, dass die konventionellen Erzeugerpreise im Ackerbau, in der Milchviehhaltung und beim Rindfleisch 2022 auf einem Rekordniveau lagen, während der Öko-Absatz das erste Mal nach Jahrzehnten des Wachstums unter einem Umsatzrückgang litt. Insgesamt verhielt sich der deutsche Öko-Umsatz angesichts hoher Inflationsraten und Reallohneinbußen mit unter minus 4 % Rückgang erstaunlich stabil. Damit wurde der Großteil des Nachfragebooms der Coronajahre von rund 25 % Zuwachs gesichert. Nach GfK Daten zum Ökokonsum spaltete sich der Ökomarkt 2022 in Verlierer und Gewinner. So wuchs der Öko-Umsatz in den Discountschienen 2022 um mehr als 14 %, während der Naturkostfachhandel und die Direktvermarkter zweistellige Umsatzeinbußen hinnehmen mussten. (Quelle: DBV)
Details zur Abfrage Öko-Umstellungsinteresse auf der DBV-Website (DBV-Umfrage: Umstellungsinteresse Ökolandbau).