Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

30.03.2023
Landvolk kritisiert den Nährstoffbericht

Perspektiven für die Landwirtschaft erneut Fehlanzeige

Der jetzt vorgelegte zehnte Nährstoffbericht des Landes Niedersachsen präsentiert große Verminderungen an gewässerbelastenden Nährstoffverlusten in der Landwirtschaft. Aus Sicht des Landvolks Niedersachsen werden die Anstrengungen der Landwirtschaft darin erneut nicht genug gewürdigt. „Für den Landesbauernverband ist es mehr als enttäuschend, dass nicht mit einem Wort darauf eingegangen wird, wie die Erfolge vieler Betriebe im Gewässerschutz jetzt endlich durch unbedingt erforderliche Anpassungen im Düngerecht honoriert werden können“, kritisiert Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies.

„Wir sind empört, dass hier die Landwirtschaftskammer und das Landwirtschaftsministerium nur eine Chronistenrolle übernehmen und nebulös erst für die kommenden Jahre ein verursachergerechtes System in der Landesdüngeverordnung ankündigen. Dabei zeigen die jetzt schon veralteten Zahlen, dass in weiten Teilen des Landes die Stickstoffdüngung unter dem Druck des Gewässerschutzes und zusätzlich angetrieben durch die Energiekrise auf ein Niveau zurückgefahren worden ist, das uns große Sorge bereiten sollte“, bewertet Hennies die aktuelle Lage.

Das Landvolk sieht insbesondere in den so genannten „roten Gebieten“ für die Landwirtinnen und Landwirte keinerlei Perspektiven, die der Bericht hätte aufzeigen können. „Man sieht an den Zahlen, wie stark die Stickstoffdüngung hier weit unter den Bedarf der Pflanzen zurückgefahren wird“, erläutert Holger Hennies. „Aber so sehr sich die Betriebe bemühen, gibt es keine erkennbaren Anstrengungen der Landesregierung, den Forderungen der Landwirtschaft nachzukommen, bei nachweislich besonders gewässerschützender Bewirtschaftung mehr Flexibilität oder sachgerechte Ausnahmen zuzulassen. Selbst die besonders grundwasserschützende Bewirtschaftung der Flächen als Dauergrünland sind es dem Umwelt- und dem Landwirtschaftsministerium nicht wert, hier zu angemessenen Lösungen zu kommen“, bemängelt der Landvolkpräsident. Beschönigend wird von einem „verordneten geringeren Bedarf“ der Pflanzen gesprochen und nicht von staatlich vorgegebener Mangelernährung der Pflanzen in den „roten Gebieten“.

Der Landesbauernverband weist darauf hin, dass in den Regionen, in denen der Nährstoffbericht vor allem beim Phosphatanfall aus der Tierhaltung noch vermeidbare Überschüsse dokumentiert, die angesichts der seit dem Stichtag 1. Januar 2022 eingetretenen Aufgaben insbesondere der Schweinehaltung inzwischen nochmals deutlich niedriger ausfallen. Bei den rechnerischen Bilanzüberschüssen wird vom Landvolk für das noch nicht berücksichtigte Wirtschaftsjahr 2022/2023 landesweit bei Stickstoff ein so tiefes Niveau (s. Grafik) erwartet, dass es auf vielen Standorten nicht mehr ausreicht, die Erhaltung des Humusgehalts im Boden sicherzustellen. „Wenn wir dies weiter zulassen, dann treiben wir unsere Höfe nicht nur in eine Spirale der abnehmenden Bodenfruchtbarkeit und existenzbedrohender Mindererträge, sondern werden in Folge des Düngerechts auf unseren Ackerflächen durch erzwungenen Humusabbau klimaschädliches CO2 freisetzen“, gibt sich Hennies besorgt. Des Weiteren unterlasse der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) den Hinweis, dass Deutschland seit 2019 die Nordseekonvention, was Nährstoffeinträge über die Oberflächengewässer angeht, einhält. Hennies: „Auch das Einhalten der EU-Ammoniak-Richtlinie seit 2020 wird geflissentlich übergangen.“

Die im Bericht gezeigte Darstellung der Grundwasserbelastung mit Nitrat unterschlägt aus Sicht des Landvolks, dass wegen der langen Fließzeiten des Sickerwassers bis zu den Grundwasser-Messstellen schlicht historisch bedingte Effekte zum Tragen kommen. „Es ist für uns auch nicht akzeptabel, wenn hier verborgen wird, dass die EU-Kommission schon lange einen deutlichen Ausbau an geeigneten Messstellen und anderen Monitoring-Maßnahmen einfordert, aber wir Landwirte weiter mit Ergebnissen von teilweise sehr zweifelhaften Messstellen konfrontiert werden. Erst kürzlich musste das Land wegen solcher Mängel etliche Stellen aus dem Ausweisungsmessnetz für die so genannten ‚roten Gebiete‘ entfernen“, erinnert Hennies. Nach einem vom Landvolk in Auftrag gegebenen Gutachten bestehen bei bis zu 50 Prozent der verwendeten Messstellen Zweifel an deren Konformität mit Vorgaben des Bundes. Dazu liegen dem Oberverwaltungsgericht Lüneburg inzwischen mehrere Klagen von betroffenen Landwirtinnen und Landwirten vor.

27.03.2023
Neuigkeiten SuedLink

Einwendungen für den Abschnitt A4

Neuigkeiten SuedLink: Die Einwendungen können von allen Betroffenen für den Abschnitt A4 bis zum 20.04.2023 geltend gemacht werden. Die Stellungnahmen sind über einen der folgenden Wege an die Bundesnetzagentur zu richten:

• Elektronisch vorzugsweise per Onlineformular HIER (vorhaben3-a4) oder HIER (vorhaben4-a4)
• Per E-Mail an V3V4A4@bnetza.de
• Schriftlich an die Bundesnetzagentur: Referat 804, Postfach 8001, 53105 Bonn (Betreff: Vorhaben 3 und 4 Abschnitt A4).

Weitere Details hierzu gibt es unter HIER.

23.03.2023
(Online-)Veranstaltung des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e. V.

Was bringt uns auf den richtigen Weg? Ein Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Michael Hüther und Sven Giegold zu Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum"

Wir möchten auf die heutige (Online-)Veranstaltung des Evangelischen Verbandes Kirche-Wirtschaft-Arbeitswelt e. V. ” Was bringt uns auf den richtigen Weg? Ein Streitgespräch zwischen Prof. Dr. Michael Hüther und Sven Giegold zu Nachhaltigkeit und Wirtschaftswachstum” hinweisen.

Termin: 23. März 2023 von 19 – 20 Uhr in Hannover und NEU VIA ZOOM!
Zielgruppe: Alle Interessierten

Referent*innen/Podium:
Prof. Dr. Michael Hüther, Direktor Institut der deutschen Wirtschaft
Sven Giegold, Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz
Moderation: Sonja Borski, Kirchlicher Dienst in der Arbeitswelt Bremen

Kosten: Die Teilnahme ist kostenlos.

Die Teilnahme ist online per ZOOM möglich

Anmeldung: Es wird um eine kurze Mail an Angela Haubrich (a.haubrich@kwa-ekd.de) gebeten. Sie möchten das Streitgespräch digital verfolgen? Bitte melden Sie sich mit dem Stichwort ZOOM an. Ihnen sollten umgehend die Einwahldaten zugesendet werden.

Weitere Informationen finden Sie HIER.

22.03.2023
Demonstration anlässlich der Agrarministerkonferenz in Büsum

Der Bauernverband Schleswig-Holstein organisiert anlässlich der Agrarministerkonferenz in Büsum eine Demonstration. Am 23.3.23 von 9 bis 12 Uhr am Hafen von Büsum (Südstrand). Geplant ist eine Kundgebung ab 10 Uhr mit dem Präsidenten Lucht sowie weiteren Vertreter*innen anderer Verbände. Hiermit rufen wir auch unsere Mitglieder dazu auf, sich an der Demo zu beteiligen.

22.03.2023
Bundesweiter Aktionstag "Landwirt für einen Tag"

Höfe gesucht!

Das Forum Moderne Landwirtschaft veranstaltet auch in diesem Jahr die bundesweite Aktion „Landwirt für einen Tag“. Ziel ist es, interessierte Menschen auf die Höfe zu holen, die dort einen Tag mitarbeiten. Auch unser Vorsitzender Jörn Ehlers hat im letzten Jahr bei der Aktion mit gemacht in ein positives Resümee gezogen: „Viele Dinge in der Landwirtschaft lassen sich nicht mit zwei Sätzen erklären, da es ist schön, wenn man sich einen ganzen Tag Zeit nehmen kann, seinen Beruf darzustellen.“ Interessierte Betriebe können sich noch bis zum 31. März 2023 online HIER anmelden.

21.03.2023
Mitgliederversammlung in Hellwege

Mit Gastreferent David McAllister

Gestern fand unsere Mitgliederversammlung in Prüser‘s Gasthof in Hellwege statt. Als Gastreferent war David McAllister geladen, der einen Vortrag über die europäische Landwirtschaftspolitik sprach. Der Verdener Landrat Peter Bohlmann sprach das Grußwort. Außerdem wurden die ausgeschiedenen Ortsvertrauenslandwirte geehrt. An dieser Stelle nochmal herzlichen Dank für euren Einsatz: Jürgen Böschen, Frank Heilemann und Bernd Pralle. Auch Ina Behrens wurde für ihr langjähriges Engagement bei den LandFrauen geehrt sowie Anja Meier für ihr großes Engagement im Verein NEUA e. V. Auch euch nochmal ein herzliches Dankeschön! Einen ausführlichen Bericht lest ihr in der kommenden Mitgliederzeitung.

15.03.2023
Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins an der Wiedau

Lütjens bleibt vorerst Vorsitzender des lwd. Vereins Vereins an der Wiedau

Die Jahreshauptversammlung des Landwirtschaftlichen Vereins an der Wiedau war mit über 50 Teilnehmer*innen, die sich im Landgasthaus Meyer in Hemslingen zusammenfanden, auch in diesem Jahr wieder gut besucht. Die Vorstandswahlen ergaben eine Wiederwahl von Lutz Lütjens in seiner Funktion als erster Vorsitzender des Vereins. Dieser kündigte jedoch an sein Amt im nächsten Jahr abtreten zu wollen, geeignete Kandidat*innen werden daher gesucht. Kreislandwirt Christian Intemann trat sein Amt als Kassenwart nach 15 Jahren des Engagements an Malin Lünsmann ab und wurde hierfür geehrt. Geehrt wurde ebenfalls der Nachwuchs des Berufsstandes: Kai Lüdemann für die erfolgreich abgeschlossene einjährige Fachschule sowie Maren Lüning für die erfolgreich abgeschlossene Ausbildung zur Landwirtin.

Neben interessante Vorträge zu aktuellen landwirtschaftlichen Themen von Intemann (auch Vorsitzender des Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden) und Alexander Kasten (Geschäftsführer Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden) sowie Dr. Gerd Kracke (Außenstellenbeauftragter Landwirtschaftskammer Außenstelle Verden), erhielten die Anwesenden einen Bericht über die Aktivitäten des Vereins im vergangenen Jahr. Hier stand die Feldrundfahrt mit rund 100 Teilnehmer*innen im Fokus. Im nächsten Jahr möchte der Verein das Programm erweitern.

14.03.2023
Kostenlose Werbemöglichkeit für Direktvermarkter*innen

Im Zuge des Relaunchs der Website unserer Imagekampagne „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ wird diese bald mit neuen Funktionen begeistern. So soll es künftig unter anderem eine Übersicht der Direktvermarktungsangebote unserer Mitgliedsbetriebe geben. Hiervon profitieren nicht nur die Seitennutzer*innen, die hierdurch eine ausführliche Übersicht der regionalen Angebote erhalten, sondern auch unsere Betriebe, indem sie eine zusätzliche kostenlose Werbemöglichkeit erhalten.

Egal ob Hofladen, Selbstpflückangebot, Marktstand, Pflanzenabverkauf, Imkerei oder Verkaufsautomaten bei Interesse nehmen wir die Angebote unserer Mitgliedsbetriebe gerne auf die neue Website unserer Imagekampagne mit auf, meldet euch hierfür unter sievers@landvolk-row-ver.de.

09.03.2023
Wichtige LVB Mitteilung zur Ersatzversorgung

Neuer Landvolk-Tarif mit EWE beauftragt

Die Landvolk Betriebsmittel GmbH (LVB) teilt nach einiger Wartezeit mit, dass ein neuer Landvolk-Tarif mit der EWE beauftragt ist. Dieser gelte für Kund*innen, die sich in der Ersatzversorgung befänden (Ersatzversorgung = Jahresverbrauch größer als 10.000 kWh). Die LVB teilt mit, dass die EWE Ihnen im Laufe des Monats März eine Auftragsbestätigung zusende. Die neue Vertragslaufzeit gelte dann vom 01. April 2023 bis zum 31. März 2024.

• Es gelte für Sie in jedem Fall die jeweilige Energiepreisbremse.
• Keine Unterbrechung der Versorgung durch das Ende der Ersatzversorgung.
• Offizielles Anschreiben der LVB sollte bis Anfang nächster Woche (KW 11) erfolgt sein.
• Sollten Sie bereits einen Energieliefervertrag außerhalb des Landvolk-Tarifes abgeschlossen haben, teilen Sie dieses der LVB bitte kurzfristig mit unter info@lvb-clp.de oder per Fax an 04471/965-4245
• Verhandlungen für Stromkund*innen unter 10.000 kWh und Erdgaskund*innen würden derzeit laufen.

Für Mitglieder (bzw. Abnahmestellen), für die bislang keine Vollmacht bei der LVB vorliegt, können durch Abschluss eines Energiepreisberatungsvertrages mit der LVB dennoch am neuen Vertrag teilnehmen. Bei Bedarf melden Sie sich bitte bei der LVB.

08.03.2023
Veranstaltung "Tierwohl in der Landwirtschaft"

am 15. März der CDU Dörverden

Während Tierschutz in unserem Grundgesetz verankert ist, entbrennt die Diskussion ums Tierwohl immer wieder. Was ist Tierwohl und wie kann man es messen? Dies und mehr möchte die CDU Dörverden mit dem Agrarpolitischen Sprecher der CDU-Fraktion im Niedersächsischen Landtag, Dr. Marco Mohrmann, sowie Interessierten am 15. März 2023 um 19 Uhr im Gasthaus Waidmannsheil in Dörverden klären. Auch andere aktuelle Themen der Landwirtschaft sollen an diesem Abend berücksichtigt werden. Vorab wird gemeinsam ein Betrieb in der Gemeinde Dörverden besucht. Interessierte sind herzlich eingeladen sich bis zum 10. März per Mail an cdudoerverden@gmx.de anzumelden. Ausführliche Informationen zur Veranstaltung finden Sie HIER.

Aktuelles aus dem Landesverband

22.08.2025
Weitere Preisabschläge bei Speisekartoffeln
Pflanzen

(AMI) Das Ungleichgewicht am Kartoffelmarkt sorgte für eine Preiskorrektur um 2,00 EUR/dt. Das Ende der Fahnenstangen könnte aber noch nicht erreicht sein. Viele Wissen nicht wohin mit ihren Knollen.

Überall gibt es Speisekartoffeln satt. Oftmals müssen Landwirte mit ihrer Ernte warten, denn sie finden keinen Käufer. Insbesondere, wenn sie ihren Verkauf nicht schon längerfristig abgesprochen hatten. Statt Speisekartoffeln zu vermarkten, müssen sich Landwirte immer häufiger darüber Gedanken machen, wie und wo sie ihre Ernte am Ende unterbringen. Mancher Beobachter geht schon davon aus, dass nicht überall für alle Kartoffeln genügend Platz in Futtertrögen oder Biogasanlagen besteht. Fernere Transporte lohnen wegen der möglichen Entgelte ohnehin nicht.

Auf der Nachfrageseite dämpft sicherlich das Wetter den Absatz im LEH noch etwas. Zu Ende gegangenen Schulferien werden so nicht überall als Endpunkt einer ruhigen Absatzlage wahrgenommen. Selbst Sonderaktionen im LEH schaffen viel zu wenig Kartoffeln weg. Dabei starten Vollsortimenter auch schon Sonderangeboten von Packmaßen von 10 kg zu recht günstigen Preisen. Einerseits ist aber das Kaufinteresse daran noch eher gering – es fehlt an geeigneten Lagermöglichkeiten im Haushalt und/oder ausreichend vielen Essern – andererseits kannibalisieren die Sonderaktionen den Absatz von Kleingebinden und Premiumofferten.

Die Erzeugerpreise sind vor diesem Hintergrund nur selten zu halten. Im Westen und Norden gingen über das Wochenende weitere 2,00 EUR/t in bekannten Notierungen verloren und so wurde die Marktrealität der Vorwoche nachvollzogen. Auch diese Woche ist nicht von einem Stillstand auszugehen, wenngleich der Spielraum geringer wird. Am Ende muss sich die Vermarktung noch irgendwie für die Erzeuger rechnen. Wo das im Ausland schon nicht mehr funktioniert, starten längst Aktionen gegen Lebensmittelverschwendung. Landwirte geben an promienten Plätzen Sackware gegen „Schutzgebühr“ ab – Hauptsache man wird die Knollen irgendwie los – auch Tafeln werden beliefert.

Wenn es Böden und Temperaturen zulassen, wird sicherlich bald die Einlagerung an Fahrt aufnehmen. Das beschäftigt/beruhigt die Erzeuger vielleicht erst einmal. Wer aber keinen Lagerplatz für all seine Kartoffeln eingeplant hatte, bleibt am Markt und das werden dieses Jahr wohl viele sein.

22.08.2025
Erzeugerpreise: Geflügel und Eier im Aufwärtstrend
Geflügel

(AgE) Die Preise für Tiere und tierische Erzeugnisse sind in Deutschland im Juni 2025 deutlich gestiegen. Im Schnitt lagen sie 12,7 % über Vorjahresniveau – ein Plus, von dem insbesondere die Geflügel- und Eierhalter profitieren konnten. Geflügel verteuerte sich um 9,8 %, Eier um 8,0 %, womit beide Sparten ihre Erlössituation festigen und von der positiven Marktentwicklung profitieren. Auch bei Rindern (+43,5 %) und Milch (+17,0 %) kam es zu kräftigen Preisanstiegen. Eine Ausnahme bildet die Schweinehaltung: Schlachtschweine verbilligten sich um 5,1 % und entwickelten sich damit gegenläufig zum allgemeinen Aufwärtstrend. Die pflanzliche Erzeugung zeigte hingegen ein ganz anderes Bild: Im Jahresvergleich sanken die Preise um 20 %, vor allem durch den massiven Rückgang bei Speisekartoffeln (–64,2 %). Damit bestätigt sich die Zweiteilung des Marktes: Während pflanzliche Produkte stark an Wert verloren, erzielen viele Tierhalter deutliche Aufschläge. Für Geflügel- und Eierhalter setzt sich damit ein stabiler Aufwärtstrend fort, der ihre wirtschaftliche Situation stärkt.

22.08.2025
HPAI-Lage: Ruhe in Deutschland, Anstieg in Europa
Geflügel

Wie aus dem aktuellen Radar Bulletin Deutschland, (07/2025) des Friedrich-Löffler-Instituts (FLI) hervorgeht, bleibt die HPAI-Lage in Deutschland derzeit ruhig, auch wenn die Zahl der Wildvogelfälle in Europa leicht ansteigt. So wurden im Juli insgesamt 34 HPAI-Nachweise registriert (Vormonat: 25), aus Deutschland jedoch weiterhin keine neuen Fälle. Fast alle Nachweise betrafen den Subtyp H5N1. Besonders die Zahl der Funde bei Wildvögeln stieg an (31 Meldungen, vor allem aus Portugal, Irland, den Niederlanden und Spanien). Bei Hausgeflügel wurden lediglich zwei Ausbrüche in Spanien gemeldet, in Gefangenschaft gehaltene Vögel waren nur in Tschechien betroffen. Das FLI bewertet das Risiko eines HPAI-Eintrags in deutsche Wasservogelpopulationen aktuell noch als moderat ein.

International bleibt HPAI jedoch eine Herausforderung. Trotz hoher Biosicherheitsstandards breitet sich das Virus weltweit weiter aus. Besonders die jüngsten Ausbrüche in Brasilien, dem wichtigsten Geflügelexporteur, haben die Debatte um Impfstrategien neu entfacht. Impfungen sollen bestehende Schutzmaßnahmen ergänzen und helfen, Viruslast und Mutationsrisiken zu senken sowie großflächige Keulungen zu vermeiden. Zusätzlich kündigt die US-Regierung an, ihre Förderung von mRNA-Impfstoffen zurückzufahren. Betroffen ist auch das H5N1-Projekt von Moderna, das 2024 mit 776 Mio. $ gefördert und im Mai vorzeitig beendet wurde. Künftig wollen die USA stärker auf klassische Impfstofftechnologien wie Ganzvirus- oder Vektorimpfstoffe setzen. Damit verliert die weltweite mRNA-Entwicklung im Bereich Vogelgrippe an Dynamik. Für Europa könnte dieser Kurswechsel die Diskussion über den Einsatz bewährter Impfstoffe befördern und den Ruf nach international abgestimmten Lösungen verstärken. Der DBV wird diese Diskussion weiterhin eng begleiten.

22.08.2025
Schlachtzahlen 1. Halbjahr 2025: Hähnchen vorn
Geflügel

(Destatis) Im ersten Halbjahr 2025 wurden in Deutschland 346,1 Mio. Stück Geflügel geschlachtet (+0,6%). Trotz der gestiegenen Tierzahlen blieb die Geflügelfleischproduktion mit rund 779.900 t nahezu konstant (vorläufige Zahlen). Ursächlich ist der Anstieg bei Hähnchenschlachtungen (+20 %), während die Putenzahlen um etwa 10 % sanken. Erklärt wird dies mit dem Umstieg vieler Putenmastbetriebe auf höhere Haltungsformstufen, die mit geringeren Besatzdichten verbunden sind. Insgesamt macht Geflügelfleisch mit 23 % den zweitgrößten Anteil an der gewerblichen Fleischproduktion aus, nach Schweinefleisch mit 63,2 % und Rind mit 13,6 %.

22.08.2025
Mehr angestellte Tierärzte, weniger Praxen
Geflügel

Die Bundestierärztekammer meldet für 2024 insgesamt 34.364 Tierärzte in Deutschland – ein Plus von 519 gegenüber 2023. Während die Zahl der angestellten Tierärzte weiter steigt, sinkt die Zahl der niedergelassenen Praxen erneut (–173). Aus Sicht der Bundestierärztekammer könnte besonders im Nutztierbereich dies die flächendeckende Versorgung erschweren, gerade in Regionen mit ohnehin dünner tierärztlicher Präsenz. Zugleich nimmt die Spezialisierung zu, der Anteil  junger Tierärzte unter 30 wächst deutlich, und der Frauenanteil liegt inzwischen bei 66 %.

20.08.2025
Schweinefleisch bleibt wichtigste Fleischsorte in EU
Schwein

(AMI) Laut EU-Kommission bleibt die Fleischproduktion 2025 nahezu unverändert. Schweinefleisch macht mit 21,2 Mio. t fast die Hälfte der Gesamtmenge aus. Trotz eines starken ersten Quartals dürfte die Erzeugung im Jahresverlauf leicht um 0,4 % sinken – vor allem wegen rückläufiger Sauenbestände. Rind- und Schaffleisch sind ebenfalls rückläufig, während Geflügel als einzige Kategorie zulegen soll. Beim Pro-Kopf-Verzehr wird für Schweinefleisch nach einem Anstieg im Vorjahr ein stabiles Niveau erwartet. Damit bleibt es die dominierende Fleischart in der EU. Der Konsum von Rind- und Schaffleisch dürfte leicht sinken, Geflügel legt voraussichtlich um 2 % auf 25,5 kg zu – begünstigt durch höhere Verfügbarkeit und günstige Preise.