Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Klartext aus Berlin

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer im Landkreis Verden

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer besuchte Ende Oktober den Landkreis Verden. Im Rahmen einer Diskussionsrunde im Restaurant Davide in Oyten konnten unsere Mitglieder mit dem Minister in den Austausch treten und ihre Anliegen kundtun.

„Glauben Sie nicht alles, was Sie über mich lesen“

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer fand in Oyten deutliche Worte und präsentierte sich als Praktiker. „Ich habe viel über mich gelesen. Glauben Sie nicht alles“, eröffnete der Minister mit einem Schmunzeln seine Ansprache vor vollem Haus im Oytener „Davide“. Damit setzte er gleich zu Beginn ein Zeichen, dass er sich nicht in der Politikmaske verstecken will, sondern als authentischer und nahbarer Politiker das Gespräch sucht.

Mit Herzblut für die Heimat

„Mit Herzblut“ wolle er Politik für seine Heimat und für das Vaterland machen, erklärte Rainer. Der 60-Jährige, der in seinem 13. Jahr als Bundestagsabgeordneter nun Minister ist, stellte klar, dass er vor allem eines anstrebe: den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern. „Wichtig ist nicht nur der Schreibtisch“, betonte er und erklärte, wie wichtig es ihm sei, direkt von den Menschen zu erfahren, „wo der Schuh drückt“.

Rainer fordert Pragmatismus

Ein zentrales Thema des Ministerbesuchs war die überbordende Bürokratie, die Rainer als „die Geißel der Neuzeit“ bezeichnete. Im Ministerium wolle er gegen diese Bürokratie ankämpfen. „Es braucht keine ständige Dokumentation, Nachweise und Statistiken“, forderte er. Er sprach sich dafür aus, dass auch in der Landwirtschaft unnötige bürokratische Hürden abgebaut werden sollten, ohne den praktischen Bezug zur Arbeit der Landwirtinnen und Landwirte zu verlieren.

Wolfspopulation und Agrarpolitik

Ein weiteres großes Thema war die Problematik mit dem Wolf, das vor allem den Menschen im ländlichen Raum große Sorgen bereitet. Heinrich Luttmann aus Kirchlinteln berichtete von wiederholten Angriffen auf Tiere in seinem Heimatort, die das Leben der Dorfgemeinschaft erheblich beeinträchtigten. Minister Rainer zeigte Verständnis für die Sorgen und plädierte für eine schnelle und nachhaltige Regulierung der Wolfspopulation, auch durch Abschüsse, wenn nötig.

„Schweinepest“ als Beispiel für notwendige Reformen

Schließlich griff das Publikum erneut das Thema Bürokratie auf. „Das ist wie bei der Schweinepest, da muss einmal richtig aufgeräumt werden“, sagte ein Teilnehmer und traf damit einen Nerv. Ein anderer fragte, wann das Bundesumweltamt endlich aufhören werde, die Landwirtinnen und Landwirte ständig zu gängeln. Und ein Dritter schlug vor, für Gesetze und Verordnungen ebenso wie für Lebensmittel ein Haltbarkeits- und Verfallsdatum vorzusehen.

Schluss nach intensiver Diskussion

Nach einem intensiven Austausch über Themen wie Rinderzucht, Moorvernässung und Wolfsangriffe musste Minister Rainer seinen Besuch beenden. Der Grund war eine dringend angesetzte Telefonschalte mit allen Landwirtschaftsministern der Bundesländer zur aktuellen Lage der Vogelgrippe. Trotz der vielen Themen und Herausforderungen zeigte sich der Minister als jemand, der weiterhin im Dialog mit den Landwirtinnen und Landwirten bleiben will, um deren Probleme auf politischer Ebene anzugehen.

Fazit: Minister Rainer auf einem klaren Kurs

Minister Rainer machte bei seinem Besuch im Landkreis Verden deutlich, dass er die Probleme der Landwirtinnen und Landwirte ernst nimmt. Mit einer Mischung aus klaren Worten, pragmatischen Lösungen und einem echten Dialog will er die Landwirtschaftspolitik in Deutschland vorantreiben. Doch der Weg, die bürokratischen Hürden abzubauen und die Strukturen der Landwirtschaft zu verbessern, bleibt lang und anspruchsvoll.