Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

Unsere Tradition: Die Zukunft sichern

Auf dem neusten Stand

Lokales aus dem Kreisverband

Die wichtigsten Veranstaltungen und Verbandsinformationen auf einen Blick. Informieren Sie sich über anstehenden Events sowie lokale Nachrichten aus dem Kreisverband und erhalten Sie täglich aktualisierte Informationen zu den verschiedenen Betriebszweigen von unserem Landesverband.

Aktuelles aus dem Kreisverband

14.08.2024
Roadshow auf dem Scheeßel-Tag am 25. August

„Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ im Dialog mit der Öffentlichkeit

Seit 2023 veranstaltet unsere Landvolk-Imageinitiative „Eure Landwirte – Echt grün e.V.“ eine Roadshow rund um unsere moderne niedersächsische Landwirtschaft. Die jährlich 26 Roadshow-Termine, die auf verschiedenen Veranstaltungen im gesamten Kampagnengebiet umgesetzt werden, stoßen auf viel Begeisterung: Denn das auffällige Roadshowmobil, welches mit verschiedenen interaktiven Inhalten die Massen anlockt, bietet den Besucherinnen und Besuchern in Kombination mit dem Austausch mit Landwirtinnen und Landwirten aus der jeweiligen Region eine unvergleichlich authentische Erfahrung. Durch die Präsenz vor Ort wird Landwirtschaft in all ihren Facetten erlebbar gemacht und ein gegenseitiges Verständnis geschaffen.

Am 25. August kommt die Roadshow nun auch in unser Verbandsgebiet nach Scheeßel: Von 13 bis 18 Uhr haben die Besucherinnen und Besucher auf dem Scheeßel-Tag nicht nur die Möglichkeit mit Landwirtinnen und Landwirten ins Gespräch zu kommen, sondern können zusätzlich ihr Wissen auf mehreren Mediastelen im Quiz zu vielfältigen Themen wie Ackerbau, Tierhaltung und Technik testen. Außerdem lockt unser beliebtes Glücksrad mit Gewinnen für Groß und Klein und für Familien mit Kindern gibt es zur Bespaßung vor Ort zusätzlich landwirtschaftliches Spielzeug.

Besucht uns auf dem Schulhof der Grundschule Scheeßel an der Standnummer 9., wir freuen uns auf Euch!

09.08.2024
Ist regionale Tierhaltung noch möglich?

Lars Klingbeil im Gespräch mit Landwirten in Schwitschen

Im Mai 2024 hat das Bundeskabinett im Umlaufverfahren dem Gesetzesentwurf zur Änderung des Tierschutzgesetzes (TierSchG) und des Tiererzeugnisse-Handels-Verbotsgesetzes (TierErzHaVerbG) zugestimmt. Neben den anstehenden Gesetzesvorhaben auf EU-Ebene beschäftigt eben diese bevorstehende Änderung des nationalen Tierschutzgesetzes die Tierhalterinnen und Tierhalter aus unserem Verbandsgebiet besonders. „Aus diesem Anlass haben wir den Bundestagsabgeordneten der SPD, Lars Klingbeil, auf den Hof von Familie Pralle in Schwitschen eingeladen“, sagt Jörn Ehlers, Vorsitzender beim Landvolk-Kreisverband Rotenburg-Verden e. V. „Denn was unserer Branche momentan fehlt ist eine Perspektive, mit der auch unsere Hofnachfolgerinnen und Hofnachfolger planen können. Und darüber wollten wir mit ihm sprechen.“

Zielkonflikte zwischen Tierwohl und Klimaschutz

Anna und Julia Pralle bewirtschaften gemeinsam mit ihren Eltern und zwei Mitarbeitenden einen Ackerbaubetrieb sowie Schweinemast. Auf dem Feld bauen sie hauptsächlich Kartoffeln und Zwiebeln an sowie Futter für die Schweine in Form von Gerste, Roggen und Mais. In den beiden Mastställen gibt es insgesamt Platz für 2.700 Mastschweine. „Wir legen Wert darauf, dass unsere Tiere so kurz wie möglich gefahren werden. Daher beziehen wir unsere Ferkel aus dem Heidekreis und arbeiten mit dem Schlachthof in Cloppenburg zusammen“, betont Anna Pralle. „Das ist nicht selbstverständlich, denn es gibt immer weniger Schlachthöfe und Ferkelerzeuger in der Region.“ Gemeinsam mit Lars Klingbeil sowie den beiden Landvolk-Kreisverbands-Vorsitzenden Christian Intemann und Jörn Ehlers stehen die beiden Schwestern auf ihrer Hofstelle und erklären ihren aktuellen Unmut: „Wir möchten gern in Stallumbauten investieren, zögern aber, da die Gesetzeslage momentan nicht klar ist“, betont Anna Pralle. Das Problem: Die beiden Stallungen liegen im Dorf beziehungsweise in dorfnähe. Für einen Bauantrag müssten Gutachten erstellt werden und es kann sein, dass aufgrund von Emissionen der Antrag nicht genehmigt wird. „Dann können wir hier gar keine Schweine mehr mästen“, sagt Anna Pralle und Jörn Ehlers ergänzt: „Es gibt beim Klimaschutz und Tierwohl leider Zielkonflikte. So ist es manchmal so, dass erhöhtes Tierwohl zu mehr Emissionen führt, was wiederum dem Wunsch nach mehr Klimaschutz entgegensteht. Wenn wir unsere Ställe also für mehr Tierwohl umbauen sollen, würden wir uns auch eine Anpassung des Baurechts wünschen, sodass die erhöhten Emissionen nicht dazu führen, dass wir garkeinen Bauantrag für diese Stallungen erhalten.“ Dass vor allem junge Landwirtinnen und Landwirte gewillt sind, in mehr Tierwohl zu investieren stünde dabei außer Frage. Henrik Rump, 1. Vorsitzender vom Landvolk-Kreisverband Lüneburger Heide betont dazu: „Wir Landwirte denken nicht in Legislaturperioden, sondern in Generationen und so sollten Gesetze auch angelegt sein.“

Bürokratiemonster Dokumentationspflichten

Auch das Thema Bürokratie am Beispiel des Tierhaltungskennzeichnungsgesetztes wurde angesprochen. Hintergrund: Die Kennzeichnungspflicht gemäß Tierhaltungskennzeichnungsgesetz gilt für frisches Schweinefleisch, das von in Deutschland gehaltenen, geschlachteten und verarbeiteten Mastschweinen stammt. Alle Tierhalterinnen und Tierhalter von Mastschweinen im Alter von 10 Wochen bis zur Schlachtung wurden aufgefordert, bis zum 01.08.2024 die Haltung in einer Haltungseinrichtung der zuständigen Behörde ihres Bundeslandes mitzuteilen und erhielten daraufhin eine Kennnummer, die die Haltungsform belegt. „Momentan gibt es kein bundeseinheitliches System bei den Meldestellen. Jedes Bundesland hat ein eigenes – Niedersachsen ist da vorn mit dabei, aber es gibt Bundesländer, die haben noch gar keins, obwohl die Deadline bereits der 1. August war“, erklärt Jörn Ehlers das Dilemma. „Hier würden wir uns mehr Austausch mit den Verbänden wünschen, die vorab auf solche Dinge hinweisen könnten.“

Europaweite Standards

Eine weitere Herausforderung für die Tierhalterinnen und -halter ist die Konkurrenz aus dem europäischen Ausland. „In Deutschland wird bei EU-Gesetzten immer nochmal eine Schippe draufgelegt, was für unsere Lebensmittelerzeugung mit Mehrkosten verbunden ist. Das führt dazu, dass wir mit Betrieben aus Dänemark, die geringere Standards haben, preislich nicht mehr mithalten können“, erklärt Jörn Ehlers. Hier stimmt Klingbeil zu: „Es kann nicht sein, dass wir andere Standrads haben.“ Anna und Julia Pralle zeigten Klingbeil auch ihre Kartoffeln und machten dabei deutlich: „Auch beim Thema Pflanzenschutz wünschen wir uns mehr fachlichen Austausch, wenn es um Reduktionsstrategien geht. Wir benötigen die Pflanzenschutzmittel beispielsweise zur Bekämpfung des Drahtwurms, aber auch, um Verwachsungen zu minimieren. Denn solche Kartoffeln möchte niemand im Supermarkt kaufen.“ Zum Schluss betont Jörn Ehlers nochmals: „Bei vielen Landwirtinnen und Landwirte, ob jung oder alt, nehme ich momentan eine Überlastung wahr. Und diese stammt nicht von einer 7-Tage-Woche oder der anstrengenden Erntesaison. Es sind die ganzen Sachen, die drumherum passieren wie beispielsweise die oftmals als sinnlos empfundenen doppelt und dreifach erwünschten Dokumentationspflichten.“

29.07.2024
Wir suchen eine Reinigungskraft

für unseren Standort in Rotenburg (Wümme)

Wir suchen zum 01.11.2024 eine Reinigungskraft (m,w,d) in Teilzeit (16-20 Std/Woche) für unseren Standort zum Flugplatz 5 in 27356 Rotenburg (Wümme):

Wir sind die landwirtschaftliche Interessenvertretung für den Raum Rotenburg (Wümme) und Verden (Aller) sowie Agrar,- Rechts- und Steuerberatung für ca. 2.200 landwirtschaftliche Betriebe in unserer Region.

Ihre Aufgaben umfassen:
• Als Reinigungskraft sind Sie für die gründliche Reinigung verschiedener Räumlichkeiten am Standort Rotenburg (Wümme) verantwortlich und tragen somit maßgeblich zur Sauberkeit und dem Wohlbefinden unserer Mitarbeitenden sowie der Besucherinnen und Besucher bei.
• Durchführung der täglichen Unterhaltsreinigung in Büroräumen, Besprechungsräumen, Fluren und sanitären Anlagen
• Entsorgung des Abfalls und Trennung nach Vorschriften
• Auffüllen von Verbrauchsmaterial (z.B. Seife, Toilettenpapier)

Sie bieten/zeigen:
• Erfahrungen in der Reinigungsbranche sind wünschenswert, aber nicht erforderlich
• Zuverlässigkeit und Gewissenhaftigkeit bei der Ausführung Ihrer Aufgaben
• Teamfähigkeit und gute kommunikative Fähigkeiten
• Gewisse Flexibilität

Sie erhalten:
• Einen sicheren und zukunftsorientierten Arbeitsplatz
• Geregelte Arbeitszeiten von Montag bis Freitag
• Ein für den Bereich überdurchschnittliches Gehalt
• Ein freundliches, kompetentes und engagiertes Team
• Einen unbefristeten Arbeitsvertrag

Senden Sie Ihre Bewerbungsunterlagen noch heute an bewerbung@landvolk-row-ver.de und geben Sie Ihren möglichen Eintrittstermin sowie Ihre Gehaltsvorstellungen an. Für Rückfragen melden Sie sich gerne telefonisch in unserem Rotenburger Sekretariat unter: 0 42 61 63 03 200

29.07.2024
Landwirtschaft und Imkerei arbeiten eng zusammen

Bienenfreunde Verden lassen sich die Namen ihrer Blühmischungen patentieren

Landwirtschaft und Imkerei gehören seit Jahrhunderten zusammen. „Die Rapsblüte ist eine geniale Starterkultur für die Bienen, danach brauchen sie Flächen, die konstant weiter blühen. Jede Blüte zählt“, verdeutlicht Heinrich Kersten, der als Imker aus Verden viel Wert auf die Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern legt und dafür 2021 eigens den Verein der „Bienenfreunde Verden“ gegründet hat.

Im konstruktiven Dialog auf Augenhöhe seien im Landkreis Verden durchgängige Trachtenfließbänder zur Versorgung der Insekten mit Nektar und Pollen übers gesamte Bienenjahr im Flugradius sichergestellt. „Landwirte waren, sind und bleiben die größten Anleger von Blühflächen“, sagt der Imker und Landwirtssohn.

„Pflanzenschutzmaßnahmen erfolgen generell erst nach gegenseitiger Abstimmung und nur nach Bienenflugende“, nennt Kersten ein Beispiel für die gute Zusammenarbeit und das insgesamt erfolgreiche Konzept zur Biodiversitätssteigerung durch Landwirtschaft, Imkerei und Jägerschaft. Um den Erfolg messbar zu machen, dokumentierte Prof. Dr. Werner von der Ohe vom Bieneninstitut in Celle über drei Jahre, welche Pflanzen auf welchen Flächen von welchen Insekten angeflogen werden.

„Mit drei elektronischen Bienenstockwaagen, die die Gewichtsveränderungen der Bienenvölker im Internet einsehbar machen, werden die Unterschiede der verschiedenen Blühstreifen dokumentiert“, erläutert der 74-jährige. Die Blühmischungen „Niedersächsischer Weg“ und „GAP plus“, die von Landwirtinnen und Landwirten, Jägerinnen und Jägern sowie Imkerinnen und Imkern mit 20 verschiedenen Komponenten entwickelt wurden, sind nach positiven Ergebnissen als Wort-Bild-Marke beim Patent- und Markenamt geschützt worden.

„Wichtig ist ein phänologisch idealer Aussaattermin nach der Getreideernte im Herbst“, lautet Kerstens Erfahrung. Dann würden die Vorteile einer Winterung optimal genutzt. Ein weiterer positiver Aspekt der Herbstaussaat sei der Schutz der Bodenbrüter und verschiedener Erdhabitate im Frühjahr. „Der Trend zu unserem mehrjährigen kruziferenfreien Saatgut ist bestätigt und zielführend“, freut sich Kersten über die erfolgreiche Entwicklung, den Anteil der einjährigen Blühflächen zu halbieren und die mehrjährigen Konzepte binnen eines Jahres fast exponentiell zu steigern.

Kontakt zum Verein „Bienenfreunde Verden“: info@bienenfreunde-verden.de

26.07.2024
33 ausgebildete neue Berufskolleginnen und Kollegen

Freisprechung der Landwirtinnen und Landwirte im Heidejäger in Mulmshorn

Die alljährliche Freisprechungsfeier der frischgebackenen Landwirtinnen und Landwirte im Heidejäger in Mulmshorn bietet auch in diesem Jahr wieder allen Grund zur Freude: Der Berufsstand darf sich über 33 neue Berufskolleginnen und Kollegen freuen, die Lust haben Herausforderungen wie den Klimawandel und die Ernährungssicherheit bei steigender Weltbevölkerung mit Innovation und ihrem erlernten Fachwissen aktiv anzugehen, das macht Absolvent und Klassensprecher Luk Böschen aus Grasberg in seiner Rede deutlich: „Wir sind bereits unseren Beitrag für eine nachhaltige Zukunft zu leisten“ Die landwirtschaftliche Ausbildung sei keine einfache Aufgabe gewesen, ob das frühe Aufstehen und die langen Abende auf dem Feld, das zu erlernende Wissen in Theorie und Praxis oder die weiteren vielfältigen Herausforderungen, die das Arbeiten in der Natur mit sich bringen. Anker in diesen stürmischen Zeiten seien den ehemaligen Auszubildenden nicht nur Freunde und Familie gewesen, sondern auch die Lehrbetriebe, Lehrkräfte und ihrer Ausbildungsberaterin, die stets mit Rat und Tat zur Seite standen. Doch auch der Zusammenhalt unter den angehenden Landwirtinnen und Landwirten habe zum Erfolg beigetragen. „Wir haben gelernt als Team zusammenzuarbeiten. Uns gegenseitig unterstützt, wenn wir vor Herausforderungen standen und gemeinsam Erfolge gefeiert“, schwelgt Böschen in Erinnerungen und ist sich sicher, dass die entstandenen Freundschaften weit über die Ausbildungszeit bestehen werden.

Dass die Solidarität innerhalb der landwirtschaftlichen Branche etwas ganz Besonderes ist, weiß auch Ausbildungsberaterin Inger-Roxanne Meyer: „Deshalb nutzt die Möglichkeit euch miteinander zu vernetzten, auch über die Landkreisgrenzen hinaus, und setzt euch für euren Berufsstand ein, ob in Politik oder Gesellschaft. Jetzt seid ihr gefragt“, gibt sie den Landwirtinnen und Landwirten als Ratschlag noch mit auf den Weg.

Sich für die Branche stark zu machen, dazu appelliert auch Kreislandwirt und Vorsitzender des Landvolk-Kreisverbandes Rotenburg-Verden Christian Intemann: „Auf den ersten Blick ändert sich nach der Ausbildung erstmal gar nicht so viel, der Chef weiß auch weiterhin alles besser und meistens hat er damit auch weiterhin recht. Und das elendige Berichtsheft? Das gibt’s auch weiterhin, heißt jetzt nur Ackerschlagkartei, ENNI, Stoffstrombilanz oder Einsatzstoff Tagebuch. Doch was sich ändert, ab jetzt steht ihr selber in der Verantwortung für euch und für unseren gesamten Berufsstand, denn hier sind wir künftig alle gefragt! Wir müssen den immer komplexeren Hürden unserer Branche geeint entgegentreten und durch unsere Fachkenntnis Lösungen schaffen, die wir auch gegenüber der Politik und Öffentlichkeit vertreten müssen“

Auch die stellvertretende Landrätin Michaela Holsten ließ es sich nicht nehmen ein paar Worte an die Absolventinnen und Absolventen zu richten. „Sie sind die Zukunft unserer Landwirtschaft“, machte sie dabei deutlich und hob den Stellenwert „einer der ältesten und wichtigsten Berufe“ unserer Gesellschaft hervor.

Eine besondere Leistung erbrachte in diesem Jahr Simon Lippianowski aus Bremen mit einer Bestnote von 1,3. Gelernt hat er auf den Ausbildungsbetrieben Gerd Lindhorst (Süderwalsede), Vajen KG (Ahausen) und Hansenhof KG (Stapel). Ebenfalls geehrt wurde Ines Köstler aus Hassel für das beste Berichtsheft. Sie hat auf der Wilhelm u. Renate Scheele GbR (Hassel) sowie auf der Jürnshof GbR (Bothel) gelernt. Wir gratulieren allen Absolventinnen und Absolventen für ihre großartigen Leistungen.

22.07.2024
Jakobskreuzkraut mit allen Kräften entgegenstemmen

Landwirtschaft, Pferde- und Tierhalter informieren zur Giftpflanze / Challenge gestartet

Die zunehmende Ausbreitung des Jakobskreuzkrauts (JKK) oder auch Jakobs-Greiskraut macht Pferdehalterinnen und Pferdehaltern, Landwirtinnen und Landwirten sowie Viehzüchterinnen und Viehzüchtern zu schaffen. „Letzten Endes ist es die Wahl zwischen Pest oder Cholera. Wollen wir vergiftetes Heu oder mehr Herbizideinsatz? Nein, wir wollen beides nicht! Deshalb müssen wir im wahrsten Sinne des Wortes tatkräftig der Ausbreitung dieser Pflanze entgegentreten und rufen zum Ausstechen der leicht erkennbaren gelbblühenden Giftpflanze mit den 13 Blütenblättern auf und um unsere Weiden aus“, erklärt Martina Gerndt von der Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) gegenüber dem Landvolk-Pressedienst. Die Vereinigung hat erneut ihre Informationskampagne „gelbe Welle“ rund um das Thema Jakobskreuzkraut gestartet.

Pferde auf der Weide meiden bei genug Alternative das Jakobskreuzkraut wegen seiner Bitterstoffe. Wenn aber Heu oder Silage zur Futterkonservierung gemacht werden, gehen diese Bitterstoffe verloren. Die zu Lebervergiftungen führenden Alkaloide bleiben jedoch wirksam. Kühe, Pferde, Schafe oder Ziegen können bei der Stallfütterung das Kraut nicht mehr aussortieren, fressen es mit und verenden schlimmstenfalls daran. „Nicht nur im Landkreis Verden ist die Situation teilweise völlig außer Kontrolle, wir reden von Massenvorkommen“, beschreibt die Ansprechpartnerin im VFD im Landkreis Verden die sich niedersachsenweit zuspitzende Lage.

Die Giftpflanze breitet sich als Lichtkeimer in erster Linie auf nicht bewirtschafteten oder extensiv genutzten Flächen – wie Acker- und Straßenrändern oder Bahndämmen – aus. Ähnlich wie Löwenzahn bildet das Jakobskreuzkraut nach der Blüte bis zu 150.000 flugfähige Samen pro Pflanze, die sich mit dem Wind verbreiten. Hinzu kommt, dass die Pflanze extrem anpassungsfähig und widerstandsfähig ist und auch keine natürlichen Feinde hat. Daher ist es für die Tierhalterinnen und Tierhalter so wichtig, die Ausbreitung des JKK einzudämmen. „Ein früher Schnitt kann das Aussamen vermeiden. Auf Naturschutzflächen ist jedoch oft ein späterer Schnitttermin gesetzlich vorgeschrieben, sodass auf diesen Weiden das Jakobskreuzkraut daher optimale Vermehrungsbedingungen vorfindet“, erklärt Stefan Meyer vom Landvolk Diepholz.

Hat sich das Kraut noch nicht zu stark verbreitet, können die einzelnen Pflanzen per Hand ausgestochen und möglichst im Restmüll und nicht in der Biotonne entsorgt werden. Dabei sollten Handschuhe getragen werden. Bei starker Ausbreitung ist nur noch eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln möglich. Auf landwirtschaftlich genutzten Flächen dürfen nur Personen mit gültigem Sachkundenachweis die Pflanzenschutzmaßnahme durchführen.

Oder aber man startet alternativ einen Wettbewerb, wie ihn der VFD im Landkreis Verden initiiert hat: „Wer im Juli das meiste Kreuzkraut fachgerecht von seinen Weiden und Mähwiesen entsorgt – und das in einem kreativen Foto festhält, der bekommt eine kleine Überraschung. Bei der Challenge im vergangenen Jahr konnten so 2,5 Tonnen JKK entsorgt werden. Voraussetzung dafür ist, dass die Gemeinden die Entsorgung kostenlos unterstützen“, hofft Martina Gerndt nicht nur auf viele Wettbewerbsteilnehmerinnen und Teilnehmner, sondern auch auf ein Umdenken bei der Politik, um mit neuen Vorgaben der Lage Herr zu werden.

16.07.2024
Tagesfahrt der Landvolk-Senioren in das „Bremervörder Land“

unter der letztmaligen Leitung von Herrn Behn

Am Dienstag, den 27.08.2024 findet die Tagesfahrt der Landvolk-Senioren in das „Bremervörder Land“ statt. Unter der letztmaligen Leitung von Herrn Behn wird nachfolgendes Programm geboten:

  • Besichtigung des Milchviehbetriebes der Familie Kück in Langenhausen
  • Mittagsbuffet im „Kluster Hof” in Basdahl
  • Besichtigung des „Glasmuseum“ in Gnarrenburg u. der Patronatskirche in Oese
  • Kaffeetrinken im „Apolonia-Cafe“ in Plönjeshausen

Hinfahrt - Abfahrt:
7.00 Uhr Verden, Grünes Zentrum, Lindhooper Str. 61
7.30 Uhr Eversen, Gasthaus Meyer, B 215
8.00 Uhr Rotenburg, Haus der Landwirtschaft, Zum Flugplatz 5
8.30 Uhr Scheeßel, Parkplatz Aldi/Rossmann

Rückfahrt - Ankunft:
18.15 Uhr Scheeßel, Parkplatz Aldi/Rossmann
18.30 Uhr Rotenburg, Haus der Landwirtschaft, Zum Flugplatz 5
18.45 Uhr Eversen, Gasthaus Meyer, B 215
19.00 Uhr Verden, Grünes Zentrum, Lindhooper Str. 61

Bei Interesse meldet Euch gerne in der Landvolk-Geschäftsstelle Rotenburg unter 04261/6303-101 bei Thomas Exner oder per Mail unter exner@landvolk-row-ver.de bis zum 08.08.2024 unter Angabe des Zustiegsortes an.

Es wird ein Kostenbeitrag in Höhe von 72,00 € pro Person erhoben, welchen Ihr bitte nach Anmeldung auf das nachfolgende Konto des Landvolkes bei der Sparkasse Scheeßel überweisen:

IBAN: DE07 2915 2550 0000 1227 54 BIC: BRLADE21SHL.

11.07.2024
Betroffenheitsvideos zum Agrarpaket

Sei dabei und setze ein deutliches Zeichen in Richtung Politik

Die Bundesregierung ist der Meinung, mit dem Agrarpaket den Unmut der Landwirtinnen und Landwirte über die derzeitige Agrarpolitik besänftigen zu können. Gleichzeitig plant sie deutliche Verschärfungen im Pflanzenschutzrecht, im Düngerecht und vor allem beim Tierschutzgesetz. Das bedeutet enorme Belastungen für viele unserer Betriebe.

Damit die Politik merkt, dass wir noch lange nicht zufrieden sind, bitten wir Euch um Unterstützung in Form von “Betroffenheitsvideos” in den sozialen Medien. Folgendes Vorgehen ist geplant:

  1. Ihr nehmt ein Videostatement von maximal einer Minute auf, welches Ihr auf Eurem eigenen Social-Media-Account veröffentlicht. Verlinkt dabei auch gerne unsere Social-Media-Kanäle und die des Landesverbandes. Das Video soll eine einzige Botschaft enthalten, und zwar genau die, die Euch am meisten belastet.

  2. Schickt uns das Video gerne ebenfalls per Mail an sievers@landvolk-row-ver.de zu, damit wir es zusätzlich erneut auf unseren Social-Media-Kanälen veröffentlichen können.

  3. Die Videos leiten wir auch an den Landesverband weiter, welcher einige Videos auswählen wird - insbesondere Videos mit Tierhaltungsthemen - und diese ebenfalls zu einem späteren Zeitpunkt Anfang September posten wird.

Wie eine solche Video-Botschaft an die Politik aussehen kann, zeigt das Video von Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies, welches HIER zu finden ist.

Aktionszeitraum: ab sofort bis Mitte September.

Herzlichen Dank im Voraus!

Für Rückfragen meldet Euch gerne bei Wanja Sievers per Mail unter sievers@landvolk-row-ver.de oder per Telefon unter 01623149845.

11.07.2024
Hochwasser-Hilfsprogramm

Antragsunterlagen können bis 03.09.2024 eingereicht werden

Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen informiert auf ihrer Website unter dem Webcode 01042712 darüber, dass für das angekündigte Hochwasser-Hilfsprogramm ab sofort die Antragsunterlagen zur Verfügung stehen und bis zum 03.09.2024 eingereicht werden können. Auch wird darauf hingewiesen, dass die bis zum 26.02.2024 in der FANI-App hochgeladen Fotos lediglich als Nachweis für die jetzt mögliche Antragstellung gelten.

Den Download für die Antragsunterlagen, sowie weitere ausführliche Informationen und Ansprechpartner finden Sie ebenfalls unter dem oben genannten Webcode auf der Website der Landwirtschaftskammer Niedersachsen oder unter direkt HIER.

08.07.2024
„Agrarpaket“ ist Augenwischerei – Mehr Belastungen

Landvolkpräsident Hennies seziert die vermeintlichen Entlastungen im Faktencheck

Was die Bundeskoalitionäre SPD, Grüne und FDP mit ihrem kürzlich vorgelegten „Agrarpaket“ als „Entlastungen“ für die Branche verkaufen wollten, hält einem Faktencheck nicht stand. Die Gesetzentwürfe zur Verlängerung der Tarifermäßigung in der Land- und Forstwirtschaft, zur Änderung agrarrechtlicher Vorschriften sowie vorgesehene Änderungen im GAP-Konditionalitätengesetz hat die Ampel jetzt verabschiedet – eine Beschlussfassung im Bundesrat steht aber noch aus und ist vor September nicht zu erwarten. „Den Einbußen durch die schrittweise Agrardiesel-Besteuerung in Höhe von 440 Millionen Euro stehen Entlastungen von max. 140 Millionen Euro durch die Rücknahme der Pflicht zur Flächenstilllegung entgegen“, rechnet Landvolkpräsident Dr. Holger Hennies ein Beispiel vor. Insgesamt betrage die Summe der Belastungen ein Vielfaches der Summe der Entlastungen.

Ziel der Tarifermäßigung für Einkünfte aus Land- und Forstwirtschaft ist es, Gewinnschwankungen infolge des Klimawandels abzumildern. Die sogenannte Gewinnglättung über jeweils drei Jahre hat die damalige Große Koalition 2016 beschlossen. Sie soll nun um die Veranlagungszeiträume 2023 bis 2025 und 2026 bis 2028 verlängert werden.

„Durch die Gewinnglättung würde der Agrarsektor mit rund 60 Millionen Euro entlastet. Aber durch die Umsatzsteuer-Absenkung, das Glyphosatverbot in Wasserschutzgebieten und weitere sich verschärfende Vorgaben beim Düngerecht oder der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln sowie drohende Auflagen in der Tierhaltung, insbesondere für Schweine- und Rinderhalter, würde unter dem Strich jegliche (angekündigte) finanzielle Erleichterung zunichte gemacht“, so Hennies weiter.

Zusammen mit Haushaltskürzungen und zusätzlichen Kosten beträgt die Summe der Belastungen in 2024 damit bis zu 2,6 Milliarden Euro zusätzlich; und dem gegenüber stehen Entlastungen von ca. 215 Millionen Euro, die außerdem größtenteils von der EU vorgegeben waren. Die schon 2023 beschlossenen Kürzungen unter anderem bei der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK), sind dabei noch nicht eingerechnet. „Von echten Entlastungen kann also keine Rede sein. Das neue Agrarpaket ist eine Mogelpackung und kann nur als Zumutung für die Landwirtschaft bezeichnet werden“, bringt es Hennies auf den Punkt.

Aktuelles aus dem Landesverband

11.07.2025
Umfrage zur Evaluierung des geänderten Tierarzneimittelgesetzes
Geflügel

Mit der Änderung des Tierarzneimittelgesetzes, die am 01.01.2023 in Kraft getreten ist, ist das in Deutschland etablierte Antibiotikaminimierungskonzept angepasst und auf weitere Nutzungsarten erweitert worden. Die Auswirkungen dieser Gesetzesänderung sollen nun an den Gesetzgeber berichtet werden. Daher führt das Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) mit Unterstützung des Statistischen Bundesamtes eine bundesweite, freiwillige Umfrage unter Tierhaltern und Tierärzten durch. Um den Fragebogen vor unberechtigtem Zugang zu schützen, ist der Umfragelink nicht direkt zugänglich. Sie finden ihn, indem Sie sich mit Ihrem Zugang in HI-Tier einloggen und die TAM-Datenbank aufrufen. Die Umfrage läuft noch bis zum 20. August 2025. Mit Ihrer Unterstützung kann ein genaueres Bild von der bisherigen praktischen Umsetzung sowie vom Nutzen und den Herausforderungen der Regelungen erstellt werden. Unter folgendem Link finden Sie alle Informationen: Info TAM-DB

11.07.2025
H5N1-Vogelgrippe: USA heben Notstand auf
Geflügel

Die US-Gesundheitsbehörde CDC hat am 2. Juli 2025 den H5N1-Notstand offiziell aufgehoben. Grund ist der deutliche Rückgang an Tierinfektionen und das Ausbleiben menschlicher Fälle seit Februar. Die Influenza-Abteilung der CDC übernimmt nun wieder die Überwachung. Seit 2022 infizierte das Virus in den USA rund 175 Millionen Vögel und breitete sich auf zahlreiche Säugetiere aus. Die Behörde warnt jedoch vor einer möglichen Rückkehr der Vogelgrippe im Herbst und mahnt Landwirte zur Vorsicht. Trotz entspannter Lage bleibt das Risiko für neue Ausbrüche bestehen. Die CDC hält sich bereit, bei Bedarf erneut zu reagieren.

11.07.2025
Deutsche Weizenernte beginnt im Süden
Pflanzen

Früher als üblich hat die Winterweizenernte begonnen und auch hier überraschen Menge und Qualität. In den kommenden Sommertagen dürfte schnell viel Fläche geräumt werden. Dort wo gedroschen wird, sacken die Preise ab.

(AMI) Im Zick-Zack bewegen sich die Weizenkurse langsam nach oben. Gegenüber Vorwoche beträgt am 10.07.25 das Plus des Fronttermines 5,50 EUR/t. Die 200 EUR/t sind damit wieder erreicht. Wo gedroschen wird, überrascht das gute Ergebnis; im Westen und Süden sind Ertrag und Qualität gut, hohe Korngewichte lassen eine zudem gute Mehlausbeute erwarten. Es kann zumeist erntetrocken eingefahren werden. Die allgemeine Stimmung unter den Landwirten ist daher überwiegend positiv, trotz der Herausforderungen durch Wetterbedingungen und Preisentwicklungen. Im Norden gibt es hingegen noch Bedenken wegen potenzieller Trockenschäden auf leichten Standorten. Und wo Weizen noch steht, wächst bei aktuell feuchtwarmer Witterung die Sorge um zunehmenden Pilzbefall.

Angeliefert wird aus der Ernte heraus nur auf Kontrakt oder wenn es keine Lagermöglichkeiten auf dem Hof gibt. Darüber hinaus wird vorerst selten von Neugeschäft gesprochen, neue Lieferkontrakte nicht abgeschlossen. Erzeuger sind mit den vergleichsweise niedrigen Gebote unzufrieden, immerhin liegen sie aktuell rund 18 EUR/t für A- und B-Weizen sowie 34 EUR/t für E-Weizen unter Vorjahreslinie. Frei Erfasserlager werden in der 28. KW für Brotweizen im Bundesdurchschnitt 171,57 (146-185) EUR/t geboten und damit 6 EUR/t weniger als vor einer Woche. Qualitätsweizen erzielt knapp 193 (160-205) EUR/t. Eliteweizen wird mit 213,25 (205-230) EUR/t bewertet. Alterntige Partien lassen sich nur noch zu diesen Preisen verkaufen. Viele Erzeuger entscheiden sich aufgrund der niedrigen Preise gegen eine sofortige Vermarktung und hoffen auf bessere Auszahlungspreise zu einem späteren Zeitpunkt. Gleichzeitig zeigen Käufer kaum Kaufinteresse, verhalten sich traditionell abwartend. Sie haben ihren prompten Bedarf bereits gedeckt und warten nun auf das Mengen- und Qualitätsergebnis der Weizenernte 25, um auch spätere Liefertermine abzudecken.

Die Braugerstenpreise frei Erfasserlager sind stark abgesackt und verlieren in der 28. KW gegenüber Vorwoche knapp 11 %EUR/t. Mit 191 (151-210) EUR/t scheint die Preisfindung allerdings bei weitem noch nicht abgeschlossen zu sein. Es wird berichtet, dass Mälzereien aufgrund der hohen Bestände an alterntiger Ware derzeit kaum Kaufinteresse zeigen.

Die Großhandelspreise spiegeln derzeit sehr deutlich wider, wo die Ernte läuft und wo noch nicht. So werden franko Hamburg in etwa die kleinen Kursveränderungen in den Kassapreisen umgesetzt: mit 213 EUR/t für Brotweizen werden 2 EUR/t weniger genannt als vor einer Woche. Qualitätsweizen verteuert sich sogar um 2 auf 235 EUR/t, hatte zwischenzeitlich aber auch schon bei 237 EUR/t notiert. Franko Niederrhein ist der Brotweizenpreis bei laufendem Drusch indes eingebrochen. Waren dort vor einer Woche für prompte Lieferungen noch 219 EUR/t im Gespräch, sind es aktuell nur noch 203 EUR/t. Lieferungen ab September werden indes mit 216 EUR/t bewertet. Franko Westfalen sind für prompte Partien 206 EUR/t im Gespräch und so 13 EUR/t weniger als vor einer Woche. Brotroggen franko Niederrhein kostet in der 28. KW 192 EUR/t. Das sind 14 EUR/t weniger als vor einer Woche. Die Braugerstenpreise franko Oberrhein haben sich demgegenüber kaum bewegt und tendieren mit 251 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober einen Euro schwächer. War vor einer Woche noch Verkaufsinteresse bei 250 EUR/t erfasst worden, ist dies aktuell verstummt.

11.07.2025
US-Maiskurse erneut unter Druck
Pflanzen

Positive Witterungsaussichten und positive Feldbestandsbewertungen im US-Maisgürtel bestimmen die Kursrichtung. Paris reagierte indes verhalten auf diese Vorgabe und konnte sogar zulegen.

(AMI) An der Börse in Chicago standen die US-Maiskurse erneut unter Druck. So schloss der Fronttermin Juli am 09.07.2025 bei umgerechnet 138,83 EUR/t und damit knapp 5 EUR/t unter Vorwochenniveau. Dieser wird allerdings kaum noch gehandelt, läuft er doch am Freitag aus. Die Folgetermine gaben zum Teil deutlicher nach. So fiel der Folgekontrakt September-25 um knapp 6 EUR/t auf umgerechnet 134,37 EUR/t.

Zu Wochenbeginn dominierten positive Wetterprognosen. Die Meteorologen erwarteten für die Hauptanbaugebiete in den USA in den kommenden zwei Wochen überwiegend normale Temperaturen und verbreitet Regenfälle – ideale Bedingungen für die laufende Feldbestandsentwicklung in der kritischen Bestäubungsphase. Die jüngste USDA-Bewertung vom 08.07.25 bestätigte diese Einschätzung: 74 % der Maisfeldbestände wurden als überdurchschnittlich eingestuft – der höchste Wert für zu diesem Termin seit 7 Jahren. Das setzte die Kurse unter Druck. Erst zur Wochenmitte kam es zu einer leichten Gegenbewegung, getragen von technischen Käufen aufgrund von Positionsglattstellungen.

Auch die internationale Konkurrenz bleibt ein belastender Faktor. Die anhaltend guten Erntebedingungen in Brasilien stützen die Erwartungen einer üppigen Safriñha-Ernte. Gleichzeitig zeichnet sich in Argentinien für die Saison 2025 eine Ausweitung der Maisanbauflächen ab, da Farmer dort wohl Mais gegenüber Soja bevorzugen werden.

Zur Wochenmitte konnten sich die Kurse in Chicago stabilisieren – gestützt von Gewinnmitnahmen nach den Tiefständen. Marktteilnehmer erwarten mit Spannung die neuen USDA-Monatsschätzungen am 01.07.2025. Analysten rechnen mit einer Reduzierung der Endbestandsprognose für US-Mais. Das würde die Kurse stützen.

In Paris reagierten die Kurse verhalten auf die Vorgaben aus Chicago. Hier bewegten sich die Notierungen kaum, setzten ihre Schwächetendenz erst fort und konnten dann zulegen. Vor allem die unsicheren Vegetationsbedingungen in Frankreich bestimmen die Marktlage. Prognosen gehen zwar von tendenziell günstigeren Bedingungen aus, doch die entscheidende Phase der Maisentwicklung steht vielerorts noch bevor. Der Fronttermin August-25 schloss am 10.07.2025 auf 204,25 EUR/t und damit 1,50 EUR/t über Vorwochenlinie.

11.07.2025
Vor der Rapsernte dominiert die Zurückhaltung
Pflanzen

Auch wenn sich die Notierungen an der Pariser Börse zwischenzeitlich befestigten, kann das Plus am Kassamarkt nicht nachvollzogen werden. Dabei bleiben die Umsätze anhaltend gering.

(AMI) Entgegen dem Druck der laufenden Ernte in Teilen der EU konnten sich die Pariser Rapsnotierungen zuletzt berappeln. So schloss der Fronttermin August am 08.07.2025 rund 3,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche. In den folgenden Handelstagen wurde das Plus jedoch postwendend wieder abgebaut, sodass am 10.07. ein Minus von -0,50 zu verzeichnen war. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere von Übersee. Getrieben von schwindenden Lagerbeständen und ungünstigen Vegetationsbedingungen konnten sich auch die Notierungen an der Börse in Winnipeg befestigen. Hinzu kommt die Wiederaufnahme der Handelsgespräche zwischen Kanada und den Vereinigten Staaten. Gedämpft wurde das Plus jedoch durch die laufenden Rapsernten in der EU. Dabei stimmen die Rückmeldungen von den Feldern überwiegend positiv.

Der kurzzeitige Kursanstieg in Paris reicht jedoch bei weitem nicht aus, um den Handel mit Raps zu beleben. Vor diesem Hintergrund bleiben die Prämien auf Großhandelsebene unverändert. So sind fob Hamburg am 09.07.2025 rund 454 EUR/t zur Lieferung ab Juli möglich und damit 3 EUR/t mehr als noch in der Woche zuvor. Gleiches gilt für Partien franko Niederrhein, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 3 auf 469 EUR/t verteuern.

Auch am heimischen Kassamarkt bleibt es ruhig. Bereits in der Vorwoche kam die Abgabebereitschaft der Erzeuger mit den Preisrücknahmen zum Erliegen. Daran hat sich auch in der 28. KW nichts geändert. Aktuell sind im Bundesdurchschnitt für Raps der Ernte 2025 rund 442,80 EUR/t möglich und damit 1,90 EUR/t weniger als noch in der Woche zuvor. Die Spanne reicht dabei von 409 bis 475 EUR/t. Auch seitens der Verarbeiter ist kaum Aktivität zu verzeichnen, die allgemeine Stimmung ist von Zurückhaltung geprägt.

11.07.2025
Abkühlung hilft dem Frühkartoffelmarkt nicht
Pflanzen

Trotz Regen bleiben alle Regionen in Deutschland weitgehend rodefähig, sodass sich am nachfrageübersteigenden Angebot nichts ändert. Die eingestielten Preise lassen sich weitgehend realisieren, auch wenn einzelne den Markt mit Sonderofferten stören.

(AMI) Der Frühkartoffelmarkt startete ruhig in die Woche. Der Wetterwechsel letzter Woche brachte vielen Regionen etwas Regen. Die meisten Felder, ob im Südwesten, im Rheinland oder in Niedersachsen, sind aber bei weitem nicht so nass geworden, als dass es längere Rodepausen gäbe oder aber sie haben etwas mehr Wasser sehr gut aufnehmen können – die Bodenstrukturen sind schließlich meist sehr gut. Da so gut wie überall die Rodefähigkeit erhalten geblieben ist, gibt es auch weiterhin ein großes Angebot mit den üblichen Hinweisen darauf, wer es am Markt wieder mal günstiger kann. Abgesehen von Ausreißern, die es in so einer angespannten Marktlage immer gibt, werden Speisefrühkartoffeln aber stabil auf dem Preisniveau gehandelt, welches mit den jüngsten Notierungen umrissen wurde.

Nachfrageseitig hilf die kühlere Witterung etwas. Gleichzeitig gingen aber weitere Bundesländer in die Schulferien. Relevanter ist wahrscheinlich, dass Frühkartoffeln aus Importen verschwinden, die bei mancher Herkunft auch wegen der Qualität kein Verkaufsargument auf ihrer Seite mehr haben.

Für den weiteren Verlauf wird beunruhigt auf die Anbauflächenentwicklung geschaut: Niedersachsen, Rheinland, Belgien, Niederlande, Schweden, Polen usw. verzeichnen alle ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich. Sicher bezieht sich ein großer Teil davon auf Verarbeitungskartoffeln, es sind aber wohl auch mehr Speisekartoffeln dabei. Überall gab es gute Pflanzbedingungen und eine sehr gute Jugendentwicklung, bisher aber zu wenig Regen.

11.07.2025
Regionaler Marktkommentar
Pflanzen

Die niedersächsische Gerstenernte ist weitestgehend abgeschlossen. Im Ergebnis spiegelt sich in diesem Jahr jeder Bodenpunkt und jeder Millimeter Niederschlag wider. Im Durchschnitt sind Erträge und Qualität aber überdurchschnittlich. Da bei den aktuellen Erzeugerpreisen aber auch sehr gute Ergebnisse für eine kostendeckende Bewirtschaftung nötig sind, beginnt die Ernte auf schwächeren Standorten teils auch unbefriedigend. Insgesamt sind die Preise am Getreidemarkt weiter unter Druck. Aufgrund des weiter starken Euros ist die heimische Ware am Weltmarkt kaum wettbewerbsfähig. Darüber hinaus sind die Aussichten auf der Nordhalbkugel vor allem beim Weizen insgesamt gut, was zu einer vergleichsweise starken Ernte führen kann. Die schwachen Preise münden folgerichtig auch in der niedrigen Abgabebereitschaft. Somit wird derzeit viel Getreide eingelagert. Beim Raps sind die Vorgaben von den Weltmärkten volatil, mit einer weiter negativen Tendenz. Auch hier drücken die guten Wetteraussichten in den großen Anbauregionen der Welt auf die Preise. Während die Matif-Notierungen zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit März rutschten, rangieren die Einkaufspreise des Handels und der Genossenschaften in dieser Woche zwischen 435 und 465 EUR/t. Insgesamt stellt sich damit kurz vor der Ernte eine gewisse Zurückhaltung ein.

11.07.2025
Rindermarkt: Sinkende Preise für Schweine, Rekordwerte für Rinder
Milch und Rind

(AMI) Die Erzeugerpreise für Schlacht- und Nutzvieh entwickelten sich im ersten Halbjahr 2025 sehr unterschiedlich. Im Vergleich mit den Vorjahreswerten konnten sich die Abgeber von Rindern über deutlich erhöhte Preise freuen.

Die größten Steigerungen wurden bei männlichen schwarzbunten Nutzkälbern mit mehr als doppelt so hohen Preis als noch 2024 festgestellt. Die begrenzte Angebotssituation führte zu diesem hohen Preisniveau. Sehr große Anstiege waren bei den Schlachtrindern über alle Gattungen in einer Spanne von 22,6 bis 41,0 % bei den Schlachtkühen der Handelsklasse O3 zu beobachten. Anders verhielt es sich bei den Verkäufen von Schweinen. Sowohl für Ferkel als auch für Schlachtschweine und Sauen wurde deutlich weniger erlöst. Für Schweinehalter gestaltet es sich zunehmend schwieriger Vollkosten deckend zu wirtschaften. 

Hähnchen- und Putenmäster konnten sich mit einem Plus von 6,2 bzw. 9,6 % über gestiegene Preise freuen. Neben den in einigen Bereichen knappen Versorgungslagen fiel das Preisniveau zusätzlich durch gestiegene Futter- und Energiekosten höher aus.