Fr, 25.04.2025
Preisrückgang hemmt Handelsaktivität am Deutschen Getreidemarkt
Die Preisvorstellungen passen oftmals nicht zusammen, weswegen viele Marktakteure weiter abwarten. Unterdessen kamen die ersehnten Niederschläge den Feldbeständen zugute.
(AMI) Mit den weiter rückläufigen Preisen stockt auch die Handelsaktivität am heimischen Brotgetreidemarkt. Viele Erzeuger zeigen zwar Verkaufsbereitschaft, die aktuelle Preisbewegung verunsichert jedoch. Ohnehin ist es über die Osterfeiertage nur zu wenig Abschlüssen gekommen, viele Marktakteure sind noch im Urlaub. Zudem stehen vielerorts die Feldarbeiten wie die Maisaussaat oder Pflanzenschutzmittelmaßnahmen im Fokus. Auf Abnehmerseite zeigen sich viele Mühlen noch mit ausreichend Getreide gedeckt, und wenn etwas Ware gesucht wird, wird auf weitere Preisrücknahmen spekuliert. So passen die Preisvorstellungen der Anbieter und Abnehmer oftmals nicht zusammen. Insgesamt halten sich Marktteilnehmer zurück und bleiben mit Blick auf die globalen Geschehnisse abwartend.
Auf Erzeugerstufe wurden in der 17. KW im Bundesdurchschnitt für Brotweizen 195,20 (180-205) EUR/t verlangt, gut 4,20 EUR/t weniger als noch eine Woche zuvor. Ex Ernte fiel das Wochenminus mit 1,45 auf 191,50 (170-200) EUR/t deutlich geringer aus. Bei Qualitätsweizen erhielten Erzeuger zuletzt im Schnitt rund 208,10 (195-219) EUR/t, damit 3,60 EUR/t weniger. Ex Ernte konnten sich die Preise, nachdem diese in der Vorwoche noch um rund 6,50 EUR/t nachgaben, hingegen befestigen. Derzeit werden 212,70 (200-220) EUR/t gefordert, immerhin 1,30 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Auch Braugerste kann das Vorwochenniveau nicht halten. Für prompte Partien werden mit 209,80 (198-211) EUR/t frei Erfasserlager rund 3,10 EUR/t weniger verlangt, ex Ernte mit durchschnittlichen 215,90 EUR/t hingegen gut 1,20 EUR/t. Einzig Brotroggen kann auf Erzeugerstufe das Vorwochenniveau nahezu halten. Mit 165,36 (149-181) EUR/t werden lediglich knapp 0,20 EUR/t weniger verlangt, ex Ernte bleiben die Preise mit 159,20 (144-163) EUR/t unverändert. Auf Großhandelsebene verharren die Preise für Qualitätsweizen, Braugerste und Brotweizen im Großen und Ganzen ebenfalls auf Vorwochenniveau. Brotroggen konnte allerdings auf Wochensicht um 3 auf 208 EUR/t fob Niederrhein zulegen.
Die Vegetationsbedingungen haben sich mit dem ersehnten Regen über die Osterfeiertage bundesweit verbessert. Die Bestände konnten die Niederschläge gut aufnehmen und die Sorgen um große Trockenschäden aufgrund von Trockenheit verblasste etwas, was auch ein preisdrückender Impuls an der Börse in den vorigen Handelstagen war. Die Wetterkarten werden allerdings weiterhin aufmerksam beobachtet, insbesondere für leichte Standorte.