Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Meldungen aus dem Landesverband

Fr, 18.04.2025

Rapsmarkt zunehmend von Unsicherheit geprägt

Flächendeckende Niederschläge bleiben regional aus. Damit wächst die Sorge um das Ertragspotenzial der Ernte 2025.

(AMI) Ging es in der Vorwoche noch bergab, konnten sich die Notierungen für Raps an der Pariser Börse zuletzt wieder befestigen. Dabei verzeichnete der Kurs Tagesgewinne von bis zu 11,50 EUR/t. So schloss der Fronttermin Mai am 15.04.2025 bei 544,75 EUR/t und damit nicht nur 27,50 EUR/t über dem Niveau der Vorwoche, sondern gleichzeitig auch auf dem höchsten Stand seit vier Monaten. Auch Partien der Ernte 2025 tendieren fester. Allerdings fällt das Plus hier etwas weniger deutlich aus. So notiert der August-25-Kontrakt zuletzt bei 478,50 EUR/t und legt damit rund 3 EUR/t zu. Damit baut der Rapskurs seinen Invers zwischen dem Front- und Folgetermin deutlich aus. Das heißt spätere Termine notieren deutlich niedriger als der Mai-Kontrakt. Lag der Invers Mitte der 15. KW noch bei 41,50 EUR/t waren es zuletzt 66,25 EUR/t. Kurstreibende Impulse kamen dabei insbesondere von den festen Canola-Notierungen in Winnipeg, nachdem die kanadischen Exporte zuletzt rege verliefen.

Das Plus in Paris zeigt auch auf Großhandelsebene Preiswirkung. Meldungen für Partien zur Lieferung ab April sind nur noch franko Rostock erhältlich. Hier sind mit 559 rund 28 EUR/t mehr möglich. Partien der Ernte 2025 werden franko Niederrhein mit 484 rund 3 EUR/t teurer angeboten. Gleiches gilt für Partien zur Lieferung ab Juli franko Hamburg, welche sich auf Wochensicht ebenfalls um 3 auf 470 EUR/t verteuern. Trotz der Preissteigerungen kann sich der Handel nicht beleben. Für Partien der alten Ernte sind die Margen mit dem deutlichen Kursanstieg abgesackt. Auch hinsichtlich der neuen Ernte bleibt es ruhig.

Auch die Erzeugerpreise für Raps ziehen an. Für Partien der Ernte 2024 werden im Bundesdurchschnitt 510,00 EUR/t genannt und damit 9,90 EUR/t mehr als noch in der Vorwoche. Die Meldungen aus den einzelnen Bundesländern rangieren dabei in einer Spanne von 475-535 EUR/t. Lediglich vereinzelt wird, angesichts der Preissteigerungen, noch von Umsätzen mit alterntigem Raps berichtet, ohnehin sind die Lager weitestgehend geräumt. Auch hinsichtlich der Vermarktung der kommenden Ernte herrscht Verunsicherung, denn bislang häufen sich die Zeichen für ein trockenes Vegetationsjahr. Hinzu kommt das zuletzt wieder schwächere Preisniveau. Im Mittel sind für Partien der Ernte 2025 mit 444,50 (421-516) rund 6,40 EUR/t weniger im Gespräch als noch in der Vorwoche.

Die anhaltende Trockenheit hinterlässt regional zunehmend Spuren auf den Feldern, bei den heimischen Rapsbeständen mehren sich die Anzeichen für Stress. So beginnt die Blüte unter schwierigen Bedingungen. Landwirte befürchten verbreitet eine sogenannte „Notblüte“, da vielerorts nur wenige Verzweigungen ausgebildet wurden – ein klares Warnsignal für potenzielle Ertragseinbußen. In Einzelfällen wird sogar über einen Umbruch der Flächen nachgedacht. Sollte es jedoch in den kommenden Tagen zu nennenswerten Niederschlägen kommen, besteht noch die Chance auf eine späte Verzweigung – das Ertragspotenzial ist damit noch nicht vollständig abgeschrieben.

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