Fr, 18.04.2025
Einbruch der Brotgetreidepreise
Langersehnter Regen, Druck vom Weltmarkt, exporthemmender, fester Euro – die preisschwächenden Faktoren waren übermächtig. Verkauft hat nur, wer wirklich musste, mit Zähneknirschen. Das Vorkontraktgeschäft ist zum Erliegen gekommen.
(AMI) Der scharfe Kursverlust hat den Kassamarkt für Brot-, Qualitäts- und Industriegetreide noch weiter beruhigt. Immerhin hatte Der Fronttermin in Paris zum 15.04.25 für den Fronttermin 14,50 EUR/t verloren, weil der bald ausläuft. Aber auch die Folgetermine waren mit -8,75 EUR/t zum Vorwochenschlusskurs schwach auf. Die Verunsicherung hinsichtlich der Handelsstreitigkeiten waren mit dem 90-Tage-Aufschub etwas abgeklungen, aber die Sorge um die kränkelnde Weltwirtschaft sowie der für die EU-Exportchancen ungünstige feste Euro drückte die Stimmung. Und hierzulande drückt die Lagerware, die aber von Tag zu Tag an Wert verliert und daher ungern verkauft wird. Und obgleich die Pariser Kursschwäche auch der Börsentechnik geschuldet ist, verliert der Kassamarkt auf Großhandelsstufe fast 10-12 EUR/t für prompte Lieferungen an Brotgetreide und Qualitätsweizen. Brotroggen wurde am 15.04.25 mit 205 EUR/t franko Niederrhein bewertet, Brotweizen dort mit 228 EUR/t. Franko Hamburg ist Brotweizen indes nur noch 219 EUR/t wert und Qualitätsweizen 235 EUR/t. So wenig wurde zuletzt im September 2020 genannt. Braugerste kann sich indes besser behaupten und büßt zur Vorwoche auf Großhandelsebene nur 2 EUR/t ein und liegt damit in der 16. KW für prompte Partien bei 258 EUR/t, für Lieferungen ab Oktober 25 bei 275-278 EUR/t.
Erzeuger, die sich mit Blick in den Himmel über den Regen freuten, nahmen den starken Preisverlust wahr, reagierten aber wenig. Zurückhaltung beim Verkauf der letzten Lagerpartien und beim Abschluss von Vorkontrakten charakterisiert die Lage. Neugeschäft ist aktuell nicht vorhanden. Dabei haben Partien der Ernte 24 und 25 nicht gleichermaßen verloren. Für prompten Brot- oder Qualitätsweizen werden mit 199,50 bzw. 211,75 EUR/t rund 3,50 EUR/t weniger genannt als in der Vorwoche. Die Vorkontraktpreise wurde jedoch um 5,50-6,50 EUR/t auf 193 bzw. 211,45 EUR/t zurückgenommen. Beim Brotroggen ist es genau andersherum; hier hat prompte Ware 4,80 auf 165,50 EUR/t verloren, die Vorkontraktpreise indes nur 2,60 auf 159 EUR/t. Für Braugerste gibt es derzeit keine belastbaren Erzeugerpreise ex Ernte. Alterntige Partien werden in der 16. KW allen Schwächefaktoren zum Trotz sogar fast einen Euro fester mit 212 EUR/t frei Erfasserlager bewertet.