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Fr, 03.02.2023

Höhere Preise für niederländische Verarbeitungskartoffeln

(AMI) Nachdem Landwirte an der belgischen Grenze immer öfter die Preisangebote aus Belgien wahrnahmen, zogen nun auch die Preise in den Niederlanden weiter an. Das Interesse an Frittenrohstoff in den Niederlanden ist aber noch nicht entflammt.

Nachdem die Preise für Frittenrohstoff am belgischen Kassamarkt weiter gestiegen sind und die Verarbeiter zum Teil 30,00 EUR/dt bezahlen, konnten vor allem niederländische Kartoffelanbauer in Grenznähe ihre Pommeskartoffeln dorthin vermarkten und wurden nach der langen Durststrecke mit höheren Preisen belohnt. Die niederländischen Fabriken haben laut dem Anbauerverband VTA noch weniger Bedarf an freien Mengen. Trotzdem stiegen auch in den Niederlanden die Preise der Kategorie 1 von PotatoNL um 1,25 EUR/dt auf 26,00 bis 30,50 EUR/dt. Die Kategorie 2 blieb unverändert auf dem Niveau der Vorwoche bei 28,00 bis 30,00 EUR/dt.

Darüber hinaus sind in den Niederlanden nun alle Vertragspreise bekannt gegeben worden, zuletzt auch von Aviko und McCain. Zwischen den Fabriken gibt es kaum Unterschiede, was die Vertragskonditionen angeht. Die Vertragspreise haben ein noch nie da gewesenes Niveau erreicht. McCain bietet jedoch als einziger Verarbeiter auch Mehrjahresverträge an. Alles in allem bleibt abzuwarten, was das hohe Preisniveau der Verträge für das Funktionieren des Kassamarktes bedeuten wird. Dies hängt auch stark von der Anbausaison und den Absatzmöglichkeiten von TK-Pommes frites am globalen Markt ab.

Die amtliche Statistik der Niederlande hat jüngst das endgültige Ergebnis der Kartoffelernte 2022 bekannt gegeben. Dabei überraschen die Daten der Konsumkartoffelernte etwas. Nachdem vorläufig von 3,93 Mio. t ausgegangen worden war, sind es doch nur 3,58 Mio. t, also 435.000 t weniger. Die zunächst ausgewiesenen Erträge mit durchschnittlich 51,3 t/ha waren auch bereits sehr hoch, vor allem angesichts des vorjährigen Witterungsverlauf, auch wenn der nicht die Extreme wie in Belgien, Frankreich oder Süddeutschland aufwies.

Nun scheint also klar, dass die Niederländer eher über eine ganz durchschnittliche Erntemenge von Konsumkartoffeln verfügen. Das trifft auch auf Stärke- und Pflanzkartoffeln zu. Während es mit 1,59 Mio. t ein paar Pflanzkartoffeln mehr (65.000 t) als im Vorjahr gibt, sinken die Zahlen bei Stärkekartoffeln mit 1,75 Mio. t etwas (ca. 135.000 t). Letzteres liegt vor allem an der Flächenentwicklung, wenngleich die Erträge auch etwas unter denen von 2021 lagen.

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