Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 27.01.2023

Weizen erstmals seit Februar 22 unter 300 EUR/t franko

(AMI) Die Sorge vor weiterem Wertverlust treibt Weizen an den Markt, der auf äußerst geringes Kaufinteresse stößt. Der starke Preisrückgang fördert auch Kontraktabschlüsse ex Ernte. Die Preise für Braugerste stürzen indes ab.

Der starke Kursrückgang spiegelt sich in den Kassapreisen exakt wider, zumal die geringen Umsätze für wenig Eigenleben sorgen. Die Großhandels- und Erzeugerpreise für Weizen, Brotroggen und Braugerste sind erneut deutlich zurückgegangen. Paris verlor zum 24.01.2023 für Weichweizen 7 auf 281,75 EUR/t für den Fronttermin März, der Septemberkontrakt 6 EUR/t auf 267,25 EUR/t. Am Kassamarkt überwiegt das Angebot und drängt, sodass selbst bei zwischenzeitlich festen Schlusskursen die Kassapreise höchstens mit Stabilität, eher aber mit weiterer Preisschwäche reagieren. Auch wenn nur vereinzelt Ware aus der Landwirtschaft angeboten wird, findet sich dafür kaum Kaufinteresse bei den Verarbeitern. Mühlen winken ab und sind eher an späteren Lieferungen interessiert, kaufen allerdings dennoch wenig und warten im fallenden Markt günstigere Gelegenheiten ab. Umsätze ex Ernte bleiben ebenfalls die Ausnahme, obgleich auch für diese Termine einige Erzeuger weitere Teilmengen absichern. Auch eine große Exportnachfrage lässt weiter auf sich warten. Der vergleichsweise feste Euro mit 1,08 USD bremst die aktuelle Wettbewerbsfähigkeit. Liefen im Dezember noch wöchentlich über 100.000 t in den Drittlandexport, waren es zuletzt im Schnitt nur noch 45.000 t, sodass in Summe der Weizenexport 2022/23 mit 2,07 Mio. t jetzt unter das vergleichbare Vorjahresvolumen rutscht.

Wie gering die Zugkraft des Exports ist, bestätigt Qualitätsweizen franko Hamburg. Dieser gab gegenüber Vorwoche um 10 auf 314 EUR/t nach. Demgegenüber scheint Brotweizen dort besser zu laufen, denn dieser verlor nur 5 auf 304 EUR/t. Damit baut sich die Prämie gegenüber den Großhandelspreisen im Inland aus, denn an der Rheinschiene, franko Niederrhein, rutschte der Brotweizenpreis am 25.01.2023 um 7 auf 298 EUR/t ab und damit auf das Niveau vom 22.02.2022. Brotroggen wird dort mit 272 EUR/t bewertet und so 5 EUR/t unter Vorwochenniveau. Kurz vor Beginn des Ukraine-Krieges kostete er 280 EUR/t.

Die Braugerstenpreise stürzen indes ab. Franko Oberrhein wurde am 25.01.2023 für 340 EUR/t prompte Ware offeriert, in der Woche zuvor war noch von 355 EUR/t gesprochen worden und Anfang des Jahres von 385 EUR/t. Während Anfang Januar 23 prompte Lieferungen und Ware ab Oktober 23 preisidentisch bewertet wurden, konnten in den vergangenen beiden Wochen Partien zur Ernte 23 ein Plus von 5 EUR/t gegenüber prompter Ware halten. Vor dem Ukraine-Krieg bewertete der Großhandel Braugerste mit 420 EUR/t.

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