Fr, 28.10.2022
Italien will mehr Souveränität
Italiens neue Rechtsregierung um Premierministerin Giorgia Meloni will die „Ernährungssouveränität“ des Landes forcieren. So plant das Kabinett die Aufhebung der Begrenzung der Brachflächen mit einem klaren strategischen Anbauplan für 1 Million Hektar Ackerland. Die von der EU vorgesehenen 200.000 Hektar Brachland würden für Italien nicht reichen, erklärt der neue Minister für Landwirtschaft und Ernährungssouveränität, Francesco Lollobrigida. Der Minister sprach sich gegen EU-Labels wie Nutriscore aus. Er sei gegen die Einführung „jeglicher Produktklassifizierungsinstrumente zum Nachteil der italienischen Agrar- und Ernährungswirtschaft“. Zugleich will sich die Regierung gegen Fälschungen italienischer Lebensmittelprodukte einsetzen, womit Italien Milliarden an Euro jährlich verliere. Die neue Rechtsregierung werde in Forschung und Schutz der biologischen Vielfalt investieren und die Koordinierung mit den europäischen Institutionen fördern. Ziel sei es, „Europas Abhängigkeit vom Rest der Welt im Lebensmittelbereich zu begrenzen“. Zugleich solle die Kluft zwischen den Produktionskosten und dem Verkaufspreis der Waren geringer werden. Einige Landwirte hätten die Aussaat ausgesetzt, obwohl Mais und Weizen knapp sind, weil die Kosten nicht tragbar seien. Lollobrigida plant auch eine effizientere Nutzung der Wasserressourcen durch Wasserreservoirs und die Modernisierung und Erweiterung der Wassernetze. Einens von vielen Vorhaben, die die neue Regierung nun angehen will. (Quelle: Reuters)