Fr, 14.01.2022
Braugerstenpreise beflügelt
Brotgetreide: Braugerstenpreise beflügelt
Die Verunsicherung hat den Jahreswechsel überdauert. Hinsichtlich der prekären Logistiksituation hat sich wenig geändert, schnelle LKW-Ware ist so gut wie ausgeschlossen, zumal die Rübenkampagne noch läuft. Von den Terminmärkten kommen nur uneinheitliche Signale, zumal vor dem USDA-Bericht die Spekulationsfreude in Grenzen hielt. Die anhaltend hohen Preisniveaus bremsen das Kaufinteresse der Verarbeiter und die in dieser Woche leicht zurückgenommenen Gebote für Getreide frei Erfasserlager haben die ohnehin geringe Abgabebereitschaft der Erzeuger zusätzlich gedämpft. Mit der Preisschwäche am Getreidemarkt wird nun allerdings von den Käufern mit deutlich niedrigeren Geboten getestet, ob die Verkäufer wackeln. Doch diese Seite spekuliert auf eine kurzzeitige Schwäche und nicht auf eine Trendwende. Sie verweisen auf das immer dünner werdende Angebot an qualitativ hochwertigen Partien. Da nur wenig Neugeschäft zustande kommt, sind die Marktteilnehmer mit dem Abwickeln von Kontrakten beschäftigt. Die Erzeugerpreise entwickelten sich aufgrund der entgegengesetzten Signale vom Terminmarkt uneinheitlich. In Paris konnten die etwas größeren Verluste aus der Vorwoche mit der leichten Aufwärtstendenz in der ersten Wochenhälfte nicht ausgeglichen werden. Auf den aktuellen USDA Bericht reagierte der Terminmarkt mit deutlichen Verlusten, so dass in Paris der Fronttermin Weizen am 12.01.2022 mit 271,25 EUR/t knapp 5 EUR/t unter Vorwochenlinie schloss. Die Großhandelspreise für Weizen sackten im Berichtszeitraum deutlich ab, konnten aber bis Mittwoch den Großteil der Verluste wieder aufholen. Auf Erzeugerstufe tendieren die Weizenpreise uneinheitlich. Während Elite- und Qualitätsweizen gegenüber Vorwoche ein Plus aufweisen, tendieren Brot- und Futterweizen schwächer. Die Korrekturen sind mit 1-2 EUR/t allerdings vergleichsweise gering, was wohl auch auf den geringen Umsatz und die wenigen belastbaren Preismeldungen zurückzuführen ist. Die Gebote für Brotroggen wurden zurückgenommen und bleiben auf diesem niedrigeren Niveau. Auf Großhandelsstufe sind es rund 5 EUR/t weniger als in der Vorwoche, Erzeuger sehen sich mit bundesweit 231,50 EUR/t knapp behaupteten Geboten gegenüber. Braugerste konnte demgegenüber kräftig zulegen und setzt sich damit weiter von den anderen Getreidepreisen nach oben ab. Mit 357,10 EUR/t im Bundesdurchschnitt und 380 EUR/t in der Spitze wird so viel für Braugerste gezahlt wie noch nie. Auf Großhandelsstufe scheint der Markt nur langsam an Fahrt aufzunehmen, obgleich Bedarf da ist. Die Kaufideen haben sich franko Oberrhein für prompte Ware zur Vorwoche nicht verändert, Offerten sind dafür nicht erhältlich.
