Fr, 26.09.2025
Preise am Brotgetreidemarkt können sich behaupten
(AMI) Am Markt für Brotgetreide dominiert die Einlagerung. Neugeschäft bleibt dünn. Die Terminmarktkurse und Großhandelspreise geben nach, während Erzeugerpreise weitgehend standhalten.
Am heimischen Brotgetreidemarkt bleibt das Neugeschäft überschaubar. Viele Betriebe setzen auf festere Preise, lagern ein und bedienen vorrangig bestehende Kontrakte; die Abgabebereitschaft ist entsprechend gering. Auf der Terminseite schwankten die Notierungen, ohne ein klares Signal für den Kassamarkt zu senden. Stützend wirkten höhere bzw. wieder aktivierte Ausfuhrabgaben/-steuern und Exportbeschränkungen in wichtigen Ursprungsländern wie Russland, Indien und Argentinien. Das schränkt das Angebot am Weltmarkt tendenziell ein und verbessert die Wettbewerbsposition von EU-Weizen. Dämpfend wirkt jedoch das global reichliche Angebot. Mangels frischer Ausschreibungen bleibt das Exportgeschäft verhalten.
Die Großhandelspreise folgten den Terminnotierungen mit Verzögerung und gaben im Vorwochenvergleich durchweg um 1 EUR/t nach. In Hamburg notierte prompter Qualitätsweizen bei 211 EUR/t und Brotweizen bei 203 EUR/t. Am Niederrhein wurde Brotweizen prompt mit 201 EUR/t bewertet, Brotroggen prompt mit 179 EUR/t. Neuabschlüsse bleiben rar; Prämien zeigen je nach Abnahmefenster wenig Dynamik.
Im Gegensatz zu den Kursen am Terminmarkt und den Großhandelspreisen konnten sich der Brotgetreidepreise am heimischen Markt behaupten. Brotweizen frei Erfasserlager kostete im Bundesmittel mit 163,88 (146–178) EUR/t nahezu genauso viel wie in der Vorwoche. Brotroggen zog binnen Wochenfrist um 0,84 EUR/t auf 141,17 (121–160) EUR/t an. Qualitätsweizen büßte 0,36 EUR/t ein und notiert bei 172,31 (161–186) EUR/t. Eliteweizen verlor 0,58 EUR/t auf 181,49 EUR/t. Braugerste erhöhte sich um 0,06 EUR/t auf 173,42 (158–190) EUR/t.
Regional bleibt das Bild einheitlich ruhig. Im Norden dominieren Einlagerung und Feldarbeiten; im Osten entwickelten sich die Brotgetreidepreise überwiegend stabil bis schwächer, Abschlüsse gibt es meist nur aus Platz- oder Liquiditätsgründen. Ebenso im Westen. Im Süden bleibt der Handel sehr verhalten mit leichter Schwäche, teils wetterbedingten Unterbrechungen der Arbeiten. Parallel bindet die Silomaisernte deutschlandweit Kapazitäten; die Wintergetreideaussaat läuft dort, wo die Flächen abgetrocknet sind, und wird überwiegend als günstig eingeschätzt.
Ohne anziehende Preise dominiert auf Erzeugerseite absehbar weiter die Einlagerung; verkauft wird primär aus Platz- oder Liquiditätsgründen. Auf Käuferseite bleibt die Nachfrage der Mühlen und des Exportes verhalten; homogene Partien sind verfügbar, aber es fehlen Impulse durch Ausschreibungen. Die Prämien franko Mühle/Hafen halten sich – regional unterschiedlich – knapp über Vorwochenlinie, klare Trendwechsel bleiben aus. Daher dürfte es am Kassamarkt ohne neue Importtender aus Nordafrika oder dem Nahen Osten und deutlichere Impulse vom Terminmarkt auch mit Blick auf den Oktober ruhig bleiben.