Niedersächsisches Landvolk Kreisverband Rotenburg-Verden e.V.

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Fr, 26.09.2025

Globales Angebot drückt auf die Weizenkurse

(AMI) Die Weizenkurse in Paris und Chicago gaben auf Wochensicht weiter nach. Besonders das große globale Angebot belastet die Kurse dies- und jenseits des Atlantiks. Die Hoffnung auf eine lebhaftere internationale Nachfrage begrenzt die Verluste.

Die Weizenkurse in Paris standen in der zurückliegenden Berichtswoche unter Druck. Der Fronttermin Dezember 25 schloss am 25.09.2025 bei 190,75 EUR/t, ein Minus von 1,50 EUR/t auf Wochensicht. Belastet wurde die Notierung dabei vorrangig vom großen globalen Angebot, resultierend aus den Ernten auf der Nordhalbkugel sowie der Aussicht auf ebenfalls große Ernte auf der Südhalbkugel, besonders in Argentinien und Australien.

Auch die jüngsten Prognosen schürten die bärische Stimmung am Markt. Der IGC hob seine monatliche Prognose für die weltweite Weizenerzeugung 2025/26 um 8 auf 819 Mio. t an. Der Getreidehandelsverband Coceral erhöhte unterdessen seine Schätzung für die Weichweizenproduktion 2025 in der EU-27+Großbritannien auf ein Zehnjahreshoch von 147,4 Mio. t gegenüber 125,6 Mio. t im Vorjahr. Im Juni hatte der Verband die Ernte noch auf 143,1 Mio. t taxiert.

Auch die jüngsten Außenhandelsdaten der EU brachten keine bullischen Argumente für den Markt. Nach Angaben der EU-Kommission hinken die Weichweizenexporte mit 4,1 Mio. t dem Vorjahresergebnis um 33 % hinterher. Allerdings sind die Daten nach wie vor unvollständig, da Frankreich fehlt. Rumänien lieferte bislang gut 2,1 Mio. t an den Weltmarkt und ist damit der größte Exporteur der EU, gefolgt von Litauen mit 0,6 Mio. t und Deutschland mit 0,4 Mio. t. Externe Schätzungen, die auf Daten der französischen Häfen beruhen, gehen jedoch davon aus, dass sich die französischen Exporte in Drittländer seit Beginn der Vermarktungssaison 2025/26 auf gut 0,8 Mio. t belaufen dürften.

Aufkeimende Importnachfrage begrenzt Abwärtstrend

Begrenzt wurden die Verluste durch die aufkeimende Nachfrage am Weltmarkt. Besonders die algerische Ausschreibung wurde als positives Signal angesehen. So soll der staatliche Getreideeinkäufer OAIC zwischen 600.000 und 700.000 t Mahlweizen gebucht haben. Bedient werden dürfte die Ausschreibung vorrangig durch Lieferanten aus der Schwarzmeerregion wie die Ukraine, aber auch Mitgliedsstaaten der EU in der Region. Kategorisch ausgeschlossen wurden Lieferungen aus Frankreich aufgrund der anhaltenden diplomatischen Spannungen zwischen Paris und Algier. Akteure gaben an, dass ukrainischer Weizen mit einem Proteingehalt von 11,5 % derzeit mit etwa 220 bis 223 USD/t fob der günstigste für die von Algerien gewünschten Liefertermine im November 2025 sei, gefolgt von russischem und rumänischem Weizen mit etwa 227 bis 230 USD/t. Französischer Weizen sei in Abhängigkeit vom Kontrakt an der Euronext und dem Wechselkurs des Euros 2 bis 4 USD/t teurer als russischer Weizen, heißt es. Jordanien wurde auch aktiv und buchte über mehrere Ausschreibungen 60.000 t Mahlweizen. Marktakteure hoffen, dass diese Käufe einen Impuls für weitere Nachfrage, besonders im Nahen Osten, liefern.

Zudem bewerteten Marktteilnehmer die jüngsten Drohnenangriffe der Ukraine auf den russischen Hafen von Noworossijsk. Nach russischen Angaben wurden allerdings weder Schiffe noch Hafeninfrastruktur bei dem Angriff beschädigt. Des Weiteren bot auch die nach wie vor geringe Abgabebereitschaft der Erzeuger und der damit festere Kassamarkt den Kursen Unterstützung.

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