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Fr, 25.07.2025

International kaum Nachfrage nach Weizen

Am EU-Exportmarkt ist weiterhin kaum etwas los. Landwirte sind mit den Erntearbeiten beschäftigt, Importeure sind ebenfalls nur selten am Markt. Das hält die Gewinne der Pariser Weizennotierungen in Grenzen. In Chicago liegen die Weizenkurse hingegen knapp unter Vorwoche.

(AMI) In Paris konnte der Fronttermin für Weizen auf Wochensicht erst etwas zulegen, bevor er erneut deutlich Federn lassen musste. Am 24.07.2025 lag der Schlusskurs bei 197 EUR/t und damit 2,50 EUR/t unter der Vorwoche. Zum Wochenbeginn wurde mit 202,75 EUR/t noch ein 1-Monatshoch erreicht. Folgetermine der Ernte 25 können das Vorwochenniveau ebenfalls nicht halten.

Die russische Weizenernte dürfte nach Angaben des russischen Landwirtschaftsministeriums in diesem Jahr wohl doch nicht so groß ausfallen wie bislang gedacht. Derzeit erwarten Marktteilnehmer eine Weizenernte Russlands in Höhe von 88 Mio. t, das sind 2 Mio. t weniger als zuvor geschätzt. Die gekürzte Prognose für den weltweit größten Exporteur von Weizen bot den Pariser Weizenkursen im Wochenverlauf etwas Unterstützung. Das war aber nicht von langer Dauer, denn nichtsdestotrotz wird Russland eine üppige Weizenernte einfahren und das Angebot am globalen Markt bleibt groß. Auch die russischen Weizenexporte dürften aufgrund der etwas kleineren Ernte geringer ausfallen, bleiben mit prognostizierten 44 Mio. t für die aktuelle Saison aber umfangreich.

Am Exportmarkt ist weiterhin nur wenig los, auf der Nordhalbkugel sind die Landwirte mit den Getreideernten beschäftigt. Tunesien veröffentlichte jüngst aber eine Ausschreibung. Demnach kauft das Land rund 100.000 t Weichweizen, was überwiegend mit Weizen aus der Schwarzmeerregion gedeckt werden soll. Marokko, eines der wichtigsten Abnehmerländer von EU-Weizen, hält sich mit Käufen hingegen weiterhin bedeckt. Die Exportaussichten bleiben für die EU in 2025/26 weiterhin trüb. Neben der großen Konkurrenz ist die Nachfrage begrenzt, das zeigt sich auch in den Außenhandelsdaten der Europäischen Kommission. So hat die EU zum Saisonstart vom 01.07-20.07.2025 lediglich 508.766 t Weichweizen exportiert, verglichen mit 1,78 Mio. t im Vorjahreszeitraum, zum Zeitpunkt vor zwei Jahren wurden sogar bereits 2,21 Mio. t exportiert. Getreide aus der Schwarzmeerregion ist weiterhin unschlagbar günstig und bei der ohnehin sehr geringen Nachfrage kann EU-Weizen dabei nicht mithalten.

Unterdessen haben Landwirte in Westeuropa mit Niederschlägen zu kämpfen. Ausgiebige Regenfälle unterbrechen die Feldarbeiten immer wieder. Die Feldkulturen sind erntereif, können aber nicht eingefahren werden. Landwirte hoffen auf eine längere Regenpause, damit das Getreide trocknen kann und ein Qualitätsverlust vermieden werden kann.

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