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Fr, 11.07.2025

Deutsche Weizenernte beginnt im Süden

Früher als üblich hat die Winterweizenernte begonnen und auch hier überraschen Menge und Qualität. In den kommenden Sommertagen dürfte schnell viel Fläche geräumt werden. Dort wo gedroschen wird, sacken die Preise ab.

(AMI) Im Zick-Zack bewegen sich die Weizenkurse langsam nach oben. Gegenüber Vorwoche beträgt am 10.07.25 das Plus des Fronttermines 5,50 EUR/t. Die 200 EUR/t sind damit wieder erreicht. Wo gedroschen wird, überrascht das gute Ergebnis; im Westen und Süden sind Ertrag und Qualität gut, hohe Korngewichte lassen eine zudem gute Mehlausbeute erwarten. Es kann zumeist erntetrocken eingefahren werden. Die allgemeine Stimmung unter den Landwirten ist daher überwiegend positiv, trotz der Herausforderungen durch Wetterbedingungen und Preisentwicklungen. Im Norden gibt es hingegen noch Bedenken wegen potenzieller Trockenschäden auf leichten Standorten. Und wo Weizen noch steht, wächst bei aktuell feuchtwarmer Witterung die Sorge um zunehmenden Pilzbefall.

Angeliefert wird aus der Ernte heraus nur auf Kontrakt oder wenn es keine Lagermöglichkeiten auf dem Hof gibt. Darüber hinaus wird vorerst selten von Neugeschäft gesprochen, neue Lieferkontrakte nicht abgeschlossen. Erzeuger sind mit den vergleichsweise niedrigen Gebote unzufrieden, immerhin liegen sie aktuell rund 18 EUR/t für A- und B-Weizen sowie 34 EUR/t für E-Weizen unter Vorjahreslinie. Frei Erfasserlager werden in der 28. KW für Brotweizen im Bundesdurchschnitt 171,57 (146-185) EUR/t geboten und damit 6 EUR/t weniger als vor einer Woche. Qualitätsweizen erzielt knapp 193 (160-205) EUR/t. Eliteweizen wird mit 213,25 (205-230) EUR/t bewertet. Alterntige Partien lassen sich nur noch zu diesen Preisen verkaufen. Viele Erzeuger entscheiden sich aufgrund der niedrigen Preise gegen eine sofortige Vermarktung und hoffen auf bessere Auszahlungspreise zu einem späteren Zeitpunkt. Gleichzeitig zeigen Käufer kaum Kaufinteresse, verhalten sich traditionell abwartend. Sie haben ihren prompten Bedarf bereits gedeckt und warten nun auf das Mengen- und Qualitätsergebnis der Weizenernte 25, um auch spätere Liefertermine abzudecken.

Die Braugerstenpreise frei Erfasserlager sind stark abgesackt und verlieren in der 28. KW gegenüber Vorwoche knapp 11 %EUR/t. Mit 191 (151-210) EUR/t scheint die Preisfindung allerdings bei weitem noch nicht abgeschlossen zu sein. Es wird berichtet, dass Mälzereien aufgrund der hohen Bestände an alterntiger Ware derzeit kaum Kaufinteresse zeigen.

Die Großhandelspreise spiegeln derzeit sehr deutlich wider, wo die Ernte läuft und wo noch nicht. So werden franko Hamburg in etwa die kleinen Kursveränderungen in den Kassapreisen umgesetzt: mit 213 EUR/t für Brotweizen werden 2 EUR/t weniger genannt als vor einer Woche. Qualitätsweizen verteuert sich sogar um 2 auf 235 EUR/t, hatte zwischenzeitlich aber auch schon bei 237 EUR/t notiert. Franko Niederrhein ist der Brotweizenpreis bei laufendem Drusch indes eingebrochen. Waren dort vor einer Woche für prompte Lieferungen noch 219 EUR/t im Gespräch, sind es aktuell nur noch 203 EUR/t. Lieferungen ab September werden indes mit 216 EUR/t bewertet. Franko Westfalen sind für prompte Partien 206 EUR/t im Gespräch und so 13 EUR/t weniger als vor einer Woche. Brotroggen franko Niederrhein kostet in der 28. KW 192 EUR/t. Das sind 14 EUR/t weniger als vor einer Woche. Die Braugerstenpreise franko Oberrhein haben sich demgegenüber kaum bewegt und tendieren mit 251 EUR/t für Partien zur Lieferung ab Oktober einen Euro schwächer. War vor einer Woche noch Verkaufsinteresse bei 250 EUR/t erfasst worden, ist dies aktuell verstummt.

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